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Linux auf Arbeitsplatz-PCs in Unternehmen. – Teil 2

Im ersten Teil wurde darauf eingegangen, dass Ubuntu in der Version 14.04 LTS aus Unternehmenssicht leider kein guter Nachfolger von Ubuntu 12.04 LTS ist. Beispielsweise der Dateimanager wurde in seiner Funktionalität derart eingeschränkt, dass er für professionelle Zwecke kaum brauchbar ist.

Viel Hoffnung setzt der unzufriedene Teil der Nutzergemeinde deshalb auf den Desktop Cinnamon. Dieser Desktop lehnt sich stark an die gewohnte Bedienweise von PCs an. Der Ubuntu Hersteller Canonical hat Cinnamon aber noch nicht für Ubuntu 14.04 LTS freigegeben. In einer Veröffentlichung weist er auf Probleme hin und bittet um etwas Zeit für weitere Tests.

Einige System-Spezialisten der Freelancer Genossenschaft JARIVA wollten sich nicht so lange gedulden und haben damit begonnen Ubuntu auf ihre Bedürfnisse zu trimmen. U.a. haben sie mit dem Dateimanager Nemo experimentiert. Fazit zu Nemo unter Ubuntu 14.04: Die Anbindung von Laufwerken und die Ablage als Lesezeichen funktionieren gut. Egal ob sie per WebDAV, nfs, ftp oder aus einer Windows-Domäne angebunden sind. Auch die Bedienung ist so, wie man sie von Nautilus unter Ubuntu 12.04 kennt.

Während des Experimentierens hatte ein Freelancer die Idee, nicht weiter am neuen Ubuntu herumzuschrauben, sondern Linux Mint 17 auszuprobieren. Die Meinung des IT-Freelancers, der für JARIVA an Multiboot-PCs verschiedene Linux Distributionen testet: Bis vor drei Wochen war Ubuntu 12.04 LTS mein produktives Arbeitssystem. Die frische Mint-Installation war innerhalb kurzer Zeit so eingerichtet, dass sie alle produktiven Arbeiten übernehmen konnte. Es bestand bisher kein Grund den PC mit Ubuntu zu starten. Wer sich die normale Cinnamon Version herunterlädt, also die Version mit allen Codecs, hat auch gleich noch ein vollwertiges Multimediasystem.

Fazit: Wer sich mit der Bedienweise des neuen Ubuntu 14.04 LTS nicht anfreunden kann oder möchte, sollte Linux Mint ausprobieren. Das geht auch ohne Installation mit einem Live-System. Die Installations-DVD bietet diese Möglichkeit. Und auf die gewohnt zuverlässige Bereitstellung von Sicherheitsupdates und Patches braucht man unter Linux Mint auch nicht zu verzichten. Alle Updates kommen von Ubuntu.

Linux Mint 17 Cinnamon

Linux Mint 17 Cinnamon

Wenn Webdesign zum Ärgernis gerät.


Wenn Webdesign zum Ärgernis gerät.

Manch ein IT-Freelancer hat für den Fall, dass sein normaler Internetzugang nicht zur Verfügung steht, mindestens eine Ausweichlösung. Beispielsweise einen Prepaid UMTS-Surfstick von Vodafone, das sog. WebSessions Angebot. Eigentlich ein attraktives Angebot, mit dem der Nutzer seine Onlinezeiten selbst bestimmt. Eine Viertelstunde kostet ca. 50 Cent und ein Tag rund 4 Euro. Guthaben lässt sich auf verschiedene Weise aufladen. Wer bereits einen Vodafone Mobilfunkvertrag hat, kann bequem darüber abrechnen. Es ist aber auch möglich an der Kasse des Elektronik-Supermarkts Guthaben zu kaufen. Dann erhält man einen auf den Kassenbon aufgedruckten Code, der in das entsprechende Feld des Vodafone Zugangsportals einzugeben ist. Und an dieser Stelle fängt das Drama oftmals an.

Um es vorweg zu nehmen, der UMTS Prepaid Surfstick von Vodafone funktioniert eigentlich ziemlich gut. Bevor man ihn allerdings nutzen kann, muss die hier beschriebene Falle umschifft werden. Hat der Nutzer also Surf-Guthaben erstanden, muss er den Code im Vodafone-Zugangsportal eingeben. Dazu steckt er den Suftstick in einen USB-Slot seines Notebooks, lässt dem Betriebssystem, beispielsweise Ubuntu, ein wenig Zeit, den Stick zu initialisieren, und die Verbindung zu Vodafone aufzubauen, und ruft dann den Internetbrowser auf. An dieser Stelle blendet Vodafone sein Zugangsportal ein. Statt der normalen Startseite zeigt der Browser zunächst die oben abgebildete Zugangsseite. Hier wählt der Vodafone-Kunde die Zeit aus, die er online sein möchte, und er wählt aus, wie er diese Zeit zu bezahlen gedenkt. In unserem Fall möchten wir aber zunächst Guthaben aufladen. Schauen Sie sich bitte die oben abgebildete Hardcopy an und raten Sie, an welcher Stelle der Vodafone-Webdesigner die Aufladefunktion untergebracht hat. Das Bild können Sie durch Anklicken vergrößern.

Sie vermuten, dass die Bezahlfunktion in der rechten Bildhälfte untergebracht ist? Da wo alle anderen Bezahlfunktionen auch zu finden sind? Dann wären Sie in eine böse Falle getappt. Hier gelangen Sie tatsächlich zu einem Feld, in das Sie einen Code eingeben können. Ihr Barzahler-Aufladecode würde aber hartnäckig als falsch abgewiesen. Wenn Sie jetzt bei Ihrem Supermarkt anrufen, wird der nette Verkäufer auf häufige ähnliche Kundenprobleme hinweisen, und Sie an Vodafone verweisen. Der Vodafone Support hält sich bei dem WebSessions Prepaidtarif ebenfalls für nicht Zuständig und teilt eine kostenpflichtige 0172er Hotlinenummer mit. An dieser Stelle soll das Rätsel gelöst werden. Der Vodafone-Webdesigner hat die Bezahlfunktion ganz unten links versteckt. Die Textzeile „Einlösen von Vodafone-CallNows„ ist anklickbar.

Ist das ein boshafter Scherz eines übellaunigen Webdesigners?
Ist es Unfähigkeit?
Hat der Vodafone Webdesigner keine Chefs, die seine Arbeit kontrollieren?
Gibt es keine Usability-Kontrolle, die die Kundschaft vor derartigen Fehlern schützt, und das Unternehmen Vodafone vor verärgerten Nutzern?
Unverständlich, dass die Verantwortlichen etwas Derartiges durchgehen lassen. Der Menüpunkt gehört natürlich dort hin, wo der Nutzer ihn erwartet. Rechts in die anderen Bezahl-Modi.
Von der Unsitte, dass der Kunde vor der Nutzung des Tarifs zunächst die Vokabeln des Vodafone-Schnacks erlernen muss einmal ganz abgesehen. Bar gekauftes Surf-Guthaben ist „CallNow“ 😉
Der ulkige Name, und der versteckt untergebrachte Menüpunkt lassen vermuten, dass bar zahlende Kunden bei Vodafone eigentlich nicht willkommen sind.

Zattoo: Technik Top, Marketing ein Flop?

Bei Linux-Betriebssystemen wird der Zattoo Player von Zattoo Web TV abgelöst. Eine browserbasierte Anwendung.
Vielen Freelancern ist Zattoo ein Begriff. Ein tolles Programm, das es ermöglicht auf dem PC Fernsehprogramme anzuschauen. Der Freelancer Blog berichtete. Seit Monaten stellt Zattoo immer leistungsfähigere Versionen kostenlos zur Verfügung. Nicht nur für die große Schar der Windows-Benutzer, sondern auch für die kleine Gruppe der Linux Nutzer. Und auch hier hat Zattoo noch differenziert. Es stellte Installationsprogramme für Debian- und Suse-Linuxe zur Verfügung. – IT-Spezis werden den enormen Aufwand der da betrieben wurde zu schätzen wissen.

Jetzt beschreitet Zattoo einen Weg, den andere Softwarehersteller schon vorher gegangen sind. Zattoo will mit seiner Software künftig auf Internet-Browsern aufsetzen. Aus Sicht des Softwareherstellers ein genialer Schritt. Und auch für Anwender ist das eine echte Erleichterung. Updates waren oftmals alles andere als einfach. Beispielsweise auf 64-Bit Linuxen konnte der Zattoo Player nur mit einigem Aufwand und Expertenwissen installiert werden. Die vielen Tutorials dokumentieren den Aufwand. All das Installationsgefummel fällt mit dem neuen Zattoo weg. Zudem ist das Fernsehbild im Browser auch noch größer als im alten Zattoo. – Einen zeitgemäßen PC vorausgesetzt.

Und wie nutzt Zattoo diesen Fortschritt werblich? – Gar nicht. Ganz im Gegenteil. Man lässt die Benutzer vor die Wand laufen und zieht völlig unnötig deren Zorn auf sich. Wenn Linux Nutzer derzeit ihren Zattoo Player starten möchten, erhalten sie die Meldung, dass ein Update zur Verfügung steht. Will sich der Benutzer das Update herunterladen, überrascht ihn die Folgemeldung, dass Zattoo für Linux nicht mehr zur Verfügung steht.
Kann man Benutzern eigentlich noch deutlicher den Mittelfinger zeigen? Wenn Zattoo überhaupt eine Marketing-Abteilung hat, dann hat sie hier offensichtlich keine Sternstunde gehabt.

Die reflexartige Reaktion derart verprellter Nutzer: Wütende Aufrufe in Foren, Zattoo mit bösen Emails die Hölle heiß zu machen. Ganz nach der Vorstellung, dass die Leute von Zattoo wieder Lust bekommt gutes zu tun, wenn man sie nur anständig beschimpft, öffentlich beleidigt und unter Druck setzt. Wahrscheinlich sind es nicht wenige, die diesen Aufrufen folgen. Dabei haben Produkte wie Zattoo nicht unwesentlich zur wachsenden Beliebtheit von Ubuntu beigetragen. Und nun erhält Zattoo nicht etwa Lob und Anerkennung, sondern Pranger und öffentliche Abstrafung. Da schämt man sich fast Ubuntu-Nutzer zu sein.
Die von Zattoo als Ersatz angebotene Browser-Variante wird von den vom Frust überwältigten Benutzern gar nicht wahrgenommen. – Eltern kennen das von ihren Zweijährigen. Man will das Lieblingsspielzeug nur kurz unter dem Wasserhahn abwaschen. Und obwohl man zur Stressvermeidung gleich das viel schönere Spielzeug hin hält, plärrt der Kleine doch nur wütend herum. Auch um diese Reaktionen eher schlicht gestrickter Benutzer muss ein Marketing-Profi doch wissen.

Traditionelles Marketing würde nach meiner bescheidenen Laienmeinung so aussehen, dass man die Nutzergemeinde zunächst über die Vorzüge des kommenden Produkts informiert. Das neue Zattoo Web TV dann als bessere Alternative anbietet. Und schließlich nach einiger Zeit die alte Software aus dem Verkehr zieht. Alle sind dann glücklich und Zattoo hat in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich gepunktet.

Oder handelt es sich hier etwa um eine ganz neue und viel listigere Variante von Marketing? Man lässt das eigene Agieren so bedauernswert schlecht aussehen, dass Blogger mitleidig in die Bresche springen, und eine Lanze für Zattoo brechen. Das wäre Marketing über Bande gespielt. Wahrlich neu, richtig preiswert und ganz schön raffiniert.
Ob bei Zattoo geniales Marketing betrieben wird, oder ob in der dortigen Marketing-Abteilung Mister Chance beschäftigt ist, bleibt spannend.

Wikipedia stellt alle Server auf Ubuntu um.

Die Wikimedia Organisation, Betreiberin der beliebten Online-Enzyklopädie Wikipedia stellt alle Server auf das Betriebssystem Ubuntu um. Bisher wurden auf den rund 400 Servern an vier Standorten verschiedene Betriebssysteme eingesetzt.
Ausschlaggebend bei der Entscheidung für Ubuntu waren zwei Hauptgründe:
Zum Einen ist es das Geschäftskonzept des Ubuntu-Herstellers Canonical. Canonical vertreibt Ubuntu in der Desktop und in der Serverversion komplett kostenfrei. Canonical verdient erst, wenn ein Kunde Servicedienstleistungen kauft. Bei den Konkurrenten Novell Suse und Red Hat, kosten die Serverversionen Lizenzgebühren. Weil diese Kosten für eine Non-Profit Organisation wie Wikimedia nur schwer zu schultern sind, lag die Entscheidung für Ubuntu und das Geschäftsmodell von Canonical nahe.
Der zweite Grund liegt in dem Langzeit-Kundendienst, den Canonical für seine aktuellen Ubuntu-Versionen bietet. Die aktuellen Versionen tragen in der Versionsnummer das Kürzel „LTS“ – Longtime Support. Das heißt konkret: Canonical versorgt die aktuellen Ubuntu-Versionen 5 Jahre lang kostenfrei mit Sicherheitsupdates.
Ob der Ubuntu-Hersteller das sympathische Geschäftsmodell durchhalten kann, wird sich zeigen. Canonical und Ubuntu sind Projekte des Internet-Milliardärs und Weltraumtouristen Mark Shuttleworth.
Das ZDF hat in seiner Mediathek einen kurzen Fernsehfilm über Ubuntu und Mark Shuttleworth.
Mehr Details zum Thema Wikipedia und Ubuntu findet man bei der deutschen Ubuntu-Community.

Linux für Windows-Nutzer – Teil 7: Reparatur des Bootmanagers Grub

Nach 2 Wochen ungetrübter Freude am Dualboot Nootebook mit Vista und Ubuntu war es an der Zeit einmal auszuprobieren, was der Hersteller eigentlich an Extras mitgegeben hat. Im Bootmanager Grub war da z.B. ein bootbares System namens „HP Backup and Recovery Manager“ zu sehen. Also im Auswahlmenü des Bootmanagers einfach mit dem Cursor auf dieses System springen und auswählen. Es startet ein Windows-System mit sehr übersichtlichem Funktionsumfang. Man kann die Festplatte des Notebooks, oder Teile davon, sichern und auch wieder zurückspielen. So wie der Name des Systems es auch erahnen lässt. Für langjährige PC-Nutzer also nichts spannendes. Ein netter Zug von HP, ein eigenes Rettungssystem mitzugeben, aber man hat ja schließlich seine eigenen Tools, an die man sich gewöhnt hat. Also wieder raus aus dem System. Beenden und neu starten.

Aber dann geschieht doch noch etwas Spannendes. Nach dem Reboot meldet sich der HP Backup und Recovery Manager wieder an. Der Boot-Manager Grub ist weg, und ohne den Bootmanager kann weder Vista, noch das Ubuntu-System gestartet werden. Lediglich das Rettungssystem von HP ist noch erreichbar. Das Rettungssystem fährt hoch und auch brav wieder herunter. Das Rettungssystem war so frei, den Bereich, in dem sich der Bootmanager eingenistet hat, einfach zu überschreiben. Dualboot-PCs mit Bootmagern hat man bei den Herstellern offenbar nicht auf der Rechnung. Gut, dass man als Freelancer typischerweise nicht nur einen PC zur Verfügung hat, denn jetzt heißt es mit einem anderen PC Hilfe zu ergoogeln, um das Notebook wieder flott zu bekommen.

Die Suchbegriffe „Grub installieren“ brachten auch sofort die ersehnte Hilfe. Gleich an Platz zwei der Trefferliste findet man die Ubuntuusers mit ihrem Wiki. Dort gelangt man auch gleich an die richtige Stelle, und kann sich die für die persönlichen Gegebenheiten richtige Hilfsmaßnahme aussuchen. In meinem Fall war das Notebook verhältnismäßig schnell repariert. Meine Reparatur fand sich unter dem Absatz „Methode 3: Chroot über ein Live-System.“ Im Prinzip macht man folgendes:
Das Notebook mit der Ubuntu Live CD booten.
Im Startmenü der CD das Live-System auswählen. Also nicht installieren.
Wenn das Live-System gestartet ist, eine Konsole aufrufen.
Systempartition einbinden.
Systeminformationen einbinden.
In das auf der Festplatte vorhandene Ubuntu-System wechseln.
Den Bootmanager Grub neu auf die Festplatte installieren.
Fertig. – Zur genauen Anleitung gehts hier.

Das Nootebook hat wieder beide Betriebssysteme zur Auswahl. Jetzt heißt es nur noch das HP Backup und Recovery Tool schnellstens von der Platte zu entfernen.

Linux für Windows-Nutzer – Teil 6: Einrichten eines Dual-Boot Notebooks

In diesem Teil möchte ich kurz beschreiben wie einfach es ist, ein Notebook als Dual-Boot System einzurichten. Durchgespielt habe ich das an einem HP Compaq 6820s. Ein zeitgemäßes Nootebook mit entspiegeltem 17“ Display, und daher besonders gut für berufliche Zwecke geeignet. Ein wirklich gutes Arbeitsgerät für IT-Freelancer: Leistungsstark, leise, schlank, unter 3 Kilo leicht, und preiswert; und natürlich ein entspiegeltes 17“ Display!!

Für die dual-boot Installation kommt das mitgelieferte Windows Vista Business zum Einsatz, sowie die neueste Version des Linux Betriebssystems Ubuntu: Ubuntu 8.04 Hardy Heron.
Es empfiehlt sich von der deutschen Ubuntuusers-Seite das CD-Image für die 32-bit Desktop Edition herunterzuladen. Dabei handelt es sich um eine sog. Live-CD. Mit dieser CD kann man das Notebook starten, und ganz ohne Installation erst einmal nachschauen, ob Ubuntu auch wirklich die gesamte im Notebook verbaute Hardware erkennt. Bei früheren Linux Systemen war das nicht immer der Fall. Schon vorweg die Antwort. Alles wird erkannt und mit den richtigen Treibern ausgestattet. Aus dem von CD gestarteten Live-System heraus lässt sich dann die eigentliche Installation starten.

Die Arbeitsschritte:
Nach dem Einschalten installiert sich das vom Hersteller vorkonfigurierte Windows Vista vollautomatisch. Die Installation nimmt die gesamte Festplatte für Vista in Anspruch.
Nachdem Vista installiert ist, verkleinern wir die Vista Partition mit der windowseigenen Datenträgerverwaltung.
Von den 160 GB der Festplatte habe ich für die Vista Systempartition 75 GB veranschlagt.

Für die Datenpartition, auf die hinterher beide Betriebssysteme zugreifen sollen, habe ich 25 GB vorgesehen. Die Datenpartition formatieren wir mit NTFS. Ubuntu kann darauf lesend und schreibend zugreifen.

Für die Ubuntu-Systempartition, reicht ein Stück Plattenplatz von 40 GB allemal. Also lassen wir ein 40 GB großes Stück Plattenplatz frei. Später, bei der Ubuntu-Installation, zweigen wir hiervon noch ein 4 GB großes Stück für die Swap-Partition ab. (Doppelte RAM-Größe). Die Swap-Partition ist das, was in der Windows Welt als Auslagerungsdatei bekannt ist.
Am Rande erwähnenswert wäre noch, dass die Hardwarehersteller gerne sog. Recovery Partitionen anlegen. Wo wir doch gerade mit der Datenträgerverwaltung arbeiten, können wir diese Partitionen mit Laufwerksbuchstaben versehen, die eher am Ende des Alphabets liegen. Da stören sie hinterher weniger.

Nach der Arbeit mit der Windows Datenträgerverwaltung, und einem Neustart von der verkleinerten Vista-Partition, kann man eigentlich schon mit der Installation von Ubuntu beginnen.

Ubuntu-CD einlegen, und das Notebook von der CD aus starten lassen. Man braucht nicht einmal im BIOS auf die Startvariante „Starten von CD“ umzustellen. Das ist vom Hersteller alles schon brauchbar voreingestellt.

Nachdem sich Ubuntu gemeldet hat, wählt man die deutsche Sprache, und die Startoption „Ubuntu ausprobieren“ (Live-System).
Wenn das System gestartet ist, kann man mit dem neuen Linux alles ausprobieren. Z.B. auch gleich das Netzwerk einrichten, und ins Internet gehen. Dann können bei der nachfolgenden richtigen Installation aus dem Live System heraus, gleich alle Updates nachgeladen werden.
Wenn alles richtig läuft, kann man aus dem Menü den Punkt Installation auswählen, und mit dem Aufspielen des Linux-Systems beginnen.
Die Ubuntu-Installationsroutine erkennt das freie Stück Festplatte. Dort wollen wir Ubuntu installieren. Bei der Partitionierung bitte daran denken, dass man zunächst nur 36 GB verbraucht. Wir benötigen die restlichen 4 GB noch für die Swap-Partition. Wer das vergisst, wird aber von der Installationsroutine daran erinnert. Für die Formatierung kann das vorgeschlagene Dateisystem Ext3 verwendet werden.
Wie von Windows gewohnt muss man auch bei der Ubuntu-Installation einige Fragen nach Tastatur-Layout, Zeitzone, etc. beantworten. Es werden keine überraschend fremden Fragen gestellt.

Als Boot-Manager für das Dual-Boot Notebook wählen wir Grub. Das ist der Linux Boot-Manager.

Nach der Installation und dem obligatorischen Neustart meldet sich Grub, und bietet die Auswahl zwischen Ubuntu und Vista an. Mit den Cursortasten springt man auf das System, das gestartet werden soll.
Das wars. Das Ganze lässt sich an einem verregneten Sonntagnachmittag locker erledigen.
Viel Spaß beim Ausprobieren.

Übrigens: Startet man Ubuntu, und klickt auf eine auf der Datenpartition abgelegte Microsoft Office Datei, öffnet sich automatisch das entsprechende Programm aus Open Office. Die Ähnlichkeit der Verwandten von Word und Excel aus der Open Source Welt ist verblüffend. Aus beiden Welten heraus kann mit denselben Datenbeständen gearbeitet werden. Schön zu wissen, dass man nicht von einem Softwarehersteller abhängig ist. Wenn ich die erste Million verdient habe, spende ich auf jeden Fall einen Betrag an die netten Leute von Ubuntu. 😉

Linux für Windows-Nutzer – Teil 5

In den vorigen vier Beiträgen zum Thema Linux für Windows-Nutzer hatte ich Mut machen wollen, die Linux-Variante Ubuntu einfach einmal auszuprobieren. Für IT-Freelancer kann es auf gar keinen Fall verkehrt sein, ein wenig über den Tellerrand hinaus zu schauen. Mir selber hat Ubuntu wirklich gut gefallen. Die Umgewöhnung von Windows XP Professional nach Ubuntu 7.10 ist bei weitem nicht so groß wie ich zunächst erwartet hatte. Und der Unterschied zwischen Windows Vista und Ubuntu ist erstaunlicherweise noch weit geringer.

Nachdem ich Ubuntu ausprobiert hatte, war es an der Zeit, einen Büro-PC von Windows XP Professional auf Vista Professional upzudaten. Als Vista das erste mal startete, war die Verblüffung groß. Fast dasselbe Standard- Hintergrundbild wie Ubuntu. Vista in hellem Blau, Ubuntu in hellem Braun.

Ein großer Unterschied von XP zu Windows Vista ist der Punkt, dass Microsoft nunmehr unterbindet, dass Windows-Nutzer ständig mit Admin-Rechten arbeiten. Wer in Vista etwas installieren möchte, bekommt vom System ein Anmelde-Bildchen vorgehalten, auf dem er den Namen und das Passwort eines Benutzers mit Admin-Rechten eingeben kann. – Das war in Linux-Systemen schon immer so. Gut das Microsoft sich nun auch auf die sichere Seite begibt. Damit wäre einer der klassischen Unterschiede zwischen Linux und Windows auch beseitigt. Wer sich an Vista gewöhnt hat, und dann Ubuntu ausprobiert, der hat noch weniger Last mit der Umstellung.

Für mich steht fest: Neue PCs erhalten etwas größere Festplatten, und werden sowohl mit Vista als auch mit Ubuntu ausgestattet. Bei Bedarf kann man dann gelegentlich einfach Ubuntu booten und von dort aus mit den Word- und Excel-Dateien weiterarbeiten. Umgekehrt ist das auch möglich. Die Firma Sun bietet für Microsoft Office ein Plugin, mit dem die Bearbeitung von OpenOffice-Dokumenten möglich wird. Die letzte CD-Beilage der Computerzeitschrift c´t enthielt das Plugin auch. – Friedliche Koexistenz von beiden Seiten.

Wie Dual-Boot Systeme zu installieren sind, dazu kann man sich Tausende von Artikeln ergoogeln.
Zum Beispiel hier gibt es einen Artikel zur Frage der Dualboot Partitionierung.
Und hier gibt es einen allgemeinen Artikel zur Installation von Ubuntu unter Windows.

Einen Punkt erwähnen alle Artikel. Deshalb sei auch hier noch einmal darauf hingewiesen: Erst Windows, und danach Ubuntu installieren.
Der Grund: Die Windows Installation überschreibt ohne Rückfrage den Master Boot Record. Bootloader anderer Betriebssysteme wären dann einfach zerstört.
Übrigens:
Google bietet sein geraumer Zeit eine riesige Linux Unterstützung. Wer eine Frage zu Linux hat, der sollte einfach einmal hinter den Google-Link das Wort Linux schreiben. http://www.google.de/linux
Hier kann man seinen Linux-Suchbegriff wie von Google gewohnt eingeben und findet garantiert die richtige Antwort.
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles

Von XP auf Vista updaten? Oder gleich zu Ubuntu wechseln?

Nachdem ich gestern das Update von Windows XP auf Vista behandelt habe, frage ich mich heute, ob man als IT-Freelancer bei diesem Schritt nicht gleich zu Ubuntu wechseln könnte. Ich fühle mich jedenfalls auf meinem Vista PC noch ziemlich fremd. Nicht anders habe ich meine erste Bekanntschaft mit Ubuntu in Erinnerung. Neulich hatte ich an dieser Stelle von Ubuntu berichtet. Warum also nicht gleich den ganz großen Schnitt vollziehen, und zur kostenlosen Open Source Alternative wechseln?

Die Ersparnis würde immerhin mehrere hundert Euro betragen. Und wenn die Umgewöhnung von Windows XP nach Vista ähnlich ist, wie bei dem Sprung von XP nach Ubuntu, dann kann man schon nachdenklich werden. Microsoft hat aber auch wirklich nichts ausgelassen, diese Überlegungen aufkommen zu lassen. Beispielsweise der neue Explorer ist derart gewöhnungsbedürftig, dass ich den Datei Browser von Linux/Ubuntu eigentlich sympathischer finde.

Bei Office das gleiche Bild. Optik und Bedienung haben sich von Version 2003 auf 2007 derart verändert, dass man sich unweigerlich fragt, ob man nicht gleich zu OpenOffice wecheln sollte. Man könnte sogar klein anfangen. Das kostenlose OpenOffice gibt es bekanntlich auch für Windows Systeme.

Eines steht für mich auf jeden Fall schon jetzt fest. Beim nächsten PC-Kauf wird ein Modell mit größerer Festplatte gewählt. Dann werden beide Betriebssysteme installiert. Nach dem Einschalten kann man einfach per Bootmanager entscheiden, ob Ubuntu oder Vista geladen wird. Und vielleicht gibt es auch eine bequeme Variante, bei der von beiden Betriebssystemen aus, auf eine gemeinsame Daten-Partition zugegriffen werden kann. Ein solcher PC hätte dann zwei kleinere System Partitionen, und eine große Daten Partition. – Eine gemeinsame Datenhaltung für beide Betriebssystem-Welten. Bestimmt lassen sich auch dazu im Internet brauchbare Ideen finden.
Schöne Grüße
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles

Linux für Windows-Nutzer – Teil 4

Die vorigen drei Beiträge der kleinen Reihe „Linux für Windows-Nutzer“ sollten etwaige Hemmungen vor dem Ausprobieren eines Linux-Systems nehmen. Ubuntu ist eine derart ausgereifte und gut gemachte Linux Distribution, dass sie für Windows Nutzer uneingeschränkt empfohlen werden kann. Die Chancen enttäuscht zu werden sind hier sehr gering.

Das ich mit dieser Meinung nicht allein stehe, zeigt auch, dass eine zunehmende Zahl von PC-Herstellern, Geräte mit einem Linux- statt eines Windows-Betriebssystems anbiet. So bietet beispielsweise Dell Geräte mit vorinstalliertem Ubuntu an.
Einer der Vorteile: Weil Ubuntu kostenlos ist, spart der Kunde beim Kauf eines solchen PCs den Preis für das Windows Betriebssystem. Ein nicht zu unterschätzender Betrag. Dell ist hier namentlich erwähnt, weil dieser Hersteller in der aktuellen c´t den Notebook Service-Test mit Abstand als bester Hersteller gewonnen hat. (Nein, ich bin kein Werbe-Blogger. Der Freelancer-Blog wird von niemandem gesposert, und ist reines Privatvergnügen des Autors. 😉 )

Wer seinen Windows-PC auch zum Telefonieren nutzt, kann das auch mit einem Ubuntu-PC tun. Beispielsweise mit Skype funktioniert das Telefonieren genauso komfortabel wie auf dem Windows-PC.

Wie sich Ubuntu bei ausgefalleneren Aufgaben schlägt, darüber werde ich in einem spätern Beitrag berichten. Beispielsweise bei der Video-Telefonie per Webcam, etc.
Schöne Grüße
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles

Linux für Windows-Nutzer – Teil 3

Im dritten, und vorerst letzten Teil des kurzen Erfahrungsberichts für IT-Freelancer „Linux für Windows-Nutzer“ soll es um die Installation und die erste Orientierung auf einem Linux/Ubuntu System gehen.
Um es gleich vorweg zu sagen: Wer jemals ein Windows-System installiert hat, wird auch mit der Ubuntu-Installation keine Schwierigkeiten haben. Vom Installationsprogramm werden keine in irgend einer Weise unverständlichen Fragen gestellt. Die Installation ist denkbar einfach.
Gut zu wissen wäre vorab noch, dass mehrere Möglichkeiten bestehen, Ubuntu kennenzulernen. Startet man seinen PC mit der Ubuntu Installations-CD, kann man sich entweder dafür entscheiden klassisch zu installieren, also ein Ubuntu-System auf eine Festplatte aufzuspielen, oder man schaut sich zunächst nur das sog. Life-System an. Das bedeutet, dass nichts auf die Festplatte installiert wird. Das Ubuntu-System besteht dann nur so lange, wie der PC in dieser Sitzung läuft. Wird der PC heruntergefahren, und startet danach wieder von der Festplatte, steht wie gewohnt das Windows-System zur Verfügung. – Eine sehr bequeme Art, Linux zu testen.

Und so habe ich mein erstes Ubuntu System installiert:
Ich hatte einen ungenutzten, etwas betagten PC herumstehen. Einen Pentium 4 mit 1 GB RAM und einer 60 GB Festplatte. Außerdem hat der PC noch ein CD-Laufwerk und eine handelsübliche, preiswerte Grafikkarte aus der Reihe ATI Radeon. Also ein typischer Büro-PC. Auf einem solchen PC gestaltet sich die Ubuntu-Installation denkbar einfach. – Das BIOS des PC so einstellen, dass der PC von CD starteten kann, die Installations-CD einlegen und den PC einschalten. Dann beantwortet man einige wenige allgemeinverständliche Fragen, und nach ca. einer halben Stunde ist der PC fertig installiert und betriebsbereit.

Nach dem ersten Neustart geht es dann zunächst darum sich auf dem neuen System zu orientieren. Dazu spiele ich einmal die typischen Bürotätigkeiten auf dem gewohnten Windows-PC durch.
Man öffnet sein Outlook, arbeitet die eingegangenen Emails ab, schreibt einen Text mit Word, bearbeitet eine Tabelle mit Excel, und sucht dann noch auf der Festplatte eine Datei mit dem Explorer.
Auf dem neu installierten Ubuntu-PC stellt sich zunächst die Frage, welche Programme für die genannten Aufgaben zuständig sind.
Das kann man in der folgenden kleinen Tabelle erkennen:

Windows Ubuntu
Outlook Evolution
Word OpenOffice Textverarbeitung
Excel OpenOffice Tabellenkalkulation
Explorer Datei Browser
Internet Explorer Firefox
Powerpoint OpenOffice Präsentation
Media Player Video Player

Noch ein paar kurze Stichworte
Orientierung:
Das was der Windows-Nutzer im Allgemeinen im linken Bereich der unteren Taskleiste sucht, nämlich das Starten von Programmen, oder das Herunterfahren des PC, findet man auf dem Ubuntu-PC in der Leiste am oberen Bildschirmrand.
Möchte man beispielsweise einen Text schreiben, klickt man oben links auf den Menüpunkt Anwendungen, und geht dann weiter in die Unterpunkte Büro, OpenOffice – Textverarbeitung. – Also so wie man sich das als Windows-Nutzer denken würde. Nur findet man alles an einem etwas anderen Ort. Das Herunterfahren des PC, z.B. ganz rechts oben.
Netzwerk:
Konfiguriert man die Netzwerkeinstellungen des Ubuntu-PC so, dass er sich in einem Netz mit einem Windows-PC befindet, kann der Ubuntu-PC problemlos auf die Festplatte des Windows-PC zugreifen. Klickt man dann mit dem Ubuntu-PC auf ein Word-Dokument auf der Festplatte des Windows-PC, öffnet sich das Word-Dokument mit dem Programm „OpenOffice Textverarbeitung“. Klickt man eine Excel-Tabelle an, öffnet sie sich mit „OpenOffice Tabellenkalkulation“, usw.
Updates:
Standardmäßig ist Ubuntu so konfiguriert, dass es sich selbst, und vollautomatisch bei der Ubuntu Homepage nach Updates erkundigt. So wie z.B. ein Windows-Vista PC.
Und noch etwas für Nostalgiker:
Wer sich noch an den guten alten Norton Commander erinnert, der kann ihn sich ganz einfach auf dem Ubuntu-PC installieren. In der riesigen Software-Bibliothek der Ubuntu-Homepage findet man den GNOME Commander; einen Norton Commander Klon.

Dieser Beitrag erhebt natürlich nicht den Anspuch eine Ubuntu-Installationsanleitung zu sein. Er sollte lediglich ein wenig Lust auf das Entdecken eines einfach zu bedienenden Linux-Systems machen. Ich finde es ganz erstaunlich, welche Software-Perlen die Open Source Community hervorbringt. Und es ist gut zu wissen, dass es ausgezeichnet gut funktionierende Alternativen zu Windows gibt.
Schöne Grüße
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles