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Wenn Webdesign zum Ärgernis gerät.


Wenn Webdesign zum Ärgernis gerät.

Manch ein IT-Freelancer hat für den Fall, dass sein normaler Internetzugang nicht zur Verfügung steht, mindestens eine Ausweichlösung. Beispielsweise einen Prepaid UMTS-Surfstick von Vodafone, das sog. WebSessions Angebot. Eigentlich ein attraktives Angebot, mit dem der Nutzer seine Onlinezeiten selbst bestimmt. Eine Viertelstunde kostet ca. 50 Cent und ein Tag rund 4 Euro. Guthaben lässt sich auf verschiedene Weise aufladen. Wer bereits einen Vodafone Mobilfunkvertrag hat, kann bequem darüber abrechnen. Es ist aber auch möglich an der Kasse des Elektronik-Supermarkts Guthaben zu kaufen. Dann erhält man einen auf den Kassenbon aufgedruckten Code, der in das entsprechende Feld des Vodafone Zugangsportals einzugeben ist. Und an dieser Stelle fängt das Drama oftmals an.

Um es vorweg zu nehmen, der UMTS Prepaid Surfstick von Vodafone funktioniert eigentlich ziemlich gut. Bevor man ihn allerdings nutzen kann, muss die hier beschriebene Falle umschifft werden. Hat der Nutzer also Surf-Guthaben erstanden, muss er den Code im Vodafone-Zugangsportal eingeben. Dazu steckt er den Suftstick in einen USB-Slot seines Notebooks, lässt dem Betriebssystem, beispielsweise Ubuntu, ein wenig Zeit, den Stick zu initialisieren, und die Verbindung zu Vodafone aufzubauen, und ruft dann den Internetbrowser auf. An dieser Stelle blendet Vodafone sein Zugangsportal ein. Statt der normalen Startseite zeigt der Browser zunächst die oben abgebildete Zugangsseite. Hier wählt der Vodafone-Kunde die Zeit aus, die er online sein möchte, und er wählt aus, wie er diese Zeit zu bezahlen gedenkt. In unserem Fall möchten wir aber zunächst Guthaben aufladen. Schauen Sie sich bitte die oben abgebildete Hardcopy an und raten Sie, an welcher Stelle der Vodafone-Webdesigner die Aufladefunktion untergebracht hat. Das Bild können Sie durch Anklicken vergrößern.

Sie vermuten, dass die Bezahlfunktion in der rechten Bildhälfte untergebracht ist? Da wo alle anderen Bezahlfunktionen auch zu finden sind? Dann wären Sie in eine böse Falle getappt. Hier gelangen Sie tatsächlich zu einem Feld, in das Sie einen Code eingeben können. Ihr Barzahler-Aufladecode würde aber hartnäckig als falsch abgewiesen. Wenn Sie jetzt bei Ihrem Supermarkt anrufen, wird der nette Verkäufer auf häufige ähnliche Kundenprobleme hinweisen, und Sie an Vodafone verweisen. Der Vodafone Support hält sich bei dem WebSessions Prepaidtarif ebenfalls für nicht Zuständig und teilt eine kostenpflichtige 0172er Hotlinenummer mit. An dieser Stelle soll das Rätsel gelöst werden. Der Vodafone-Webdesigner hat die Bezahlfunktion ganz unten links versteckt. Die Textzeile „Einlösen von Vodafone-CallNows„ ist anklickbar.

Ist das ein boshafter Scherz eines übellaunigen Webdesigners?
Ist es Unfähigkeit?
Hat der Vodafone Webdesigner keine Chefs, die seine Arbeit kontrollieren?
Gibt es keine Usability-Kontrolle, die die Kundschaft vor derartigen Fehlern schützt, und das Unternehmen Vodafone vor verärgerten Nutzern?
Unverständlich, dass die Verantwortlichen etwas Derartiges durchgehen lassen. Der Menüpunkt gehört natürlich dort hin, wo der Nutzer ihn erwartet. Rechts in die anderen Bezahl-Modi.
Von der Unsitte, dass der Kunde vor der Nutzung des Tarifs zunächst die Vokabeln des Vodafone-Schnacks erlernen muss einmal ganz abgesehen. Bar gekauftes Surf-Guthaben ist „CallNow“ 😉
Der ulkige Name, und der versteckt untergebrachte Menüpunkt lassen vermuten, dass bar zahlende Kunden bei Vodafone eigentlich nicht willkommen sind.