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Owncloud Upgrade von 7.0.4 auf 8.0.3

Wer im OwnCloud Web-Frontend durch Klick auf den entsprechenden Button ein Upgrade durchführt, wird derzeit mit großer Wahrscheinlichkeit Probleme bekommen. Beispielsweise könnte nach dem Upgrade statt der Login-Maske lediglich ein weißer Bildschirm erscheinen. (Empty page Problem)
Die OwnCloud-Macher weisen in ihrem Forum darauf hin, dass die Updater App für Upgrades zu sog. Major Releases, also für Upgrades von einer 7er Version auf eine 8er Version, ungeeignet ist.

Außerdem setzt ein Upgrade von Owncloud 7.0.4 auf 8.0.3 voraus, dass auf dem Webserver mindestens PHP 5.4, besser PHP 5.5 oder höher installiert ist.

Weil das bequeme Upgrade per Klick auf den Button derzeit nicht funktioniert, wird an dieser Stelle die klassische, von den OwnCloud-Machern empfohlene Methode, skizziert. Diese „Zu Fuß Methode“ sollte in jedem Fall funktionieren. In der Beschreibung wird ein Debian 8 (Jessie) Webserver bearbeitet. Die OwnCloud-Installation liegt in dem Vhost web24. Bei Debian Webservern ohne Vhosts ist stattdessen www-data zu verwenden.

  • Den OwnCloud-Ordner umbenennen. z.B. in owncloud_alt.
  • Die neue OwnCloud-Version von der OwnCloud-Homepage herunterladen.
  • Entpacken: tar xjf owncloud-8.0.3.tar.bz2
  • Beim Entpacken wird ein neuer OwnCloud-Ordner erstellt.
  • Eigentümer ändern: sudo chown -R web24:client2 owncloud (Bei Servern ohne Vhosts siehe oben)
  • Die Datei /config/config.php aus der alten OwnCloud-Installation an die gleiche Stelle in der neuen Installation kopieren.
  • Den Ordner /data aus der alten in die neue Installation kopieren.
  • Im Webbrowser OwnCloud aufrufen. Statt des Login-Menüs erscheint ein Upgrade-Menü.
  • Das Upgrade ausführen.
  • Apache restarten: /etc/init.d/apache2 restart
  • Als Admin anmelden und in den Administrations-Bereich wechseln.
  • Im App-Store die Kalender- und Adressen-Apps enablen.
  • Wenn alles funktioniert, den Ordner owncloud_alt löschen.
  • ownCloud_apps

    Wenn es noch nicht rund läuft, den neuen OwnCloud-Ordner umbenennen z.B. in owncloud_neu.
    Den Ordner owncloud_alt wieder in owncloud umbenennen. Nach einem Restart des Apachen ist alles wieder auf dem alten Stand.

    Die OwnCloud-Macher haben in ihrem Forum einiges über bekannte Probleme veröffentlicht.

    Debian oder Suse? Eine kleine Entscheidungshilfe am Beispiel von System-Updates.

    Für Server-Betreiber ist es ein Alptraum. Der Betriebssystem-Distributor gibt ein Sicherheits-Update heraus, und nach dem Einspielen funktioniert der Server nicht mehr. Wer jetzt kein Backup zur Hand hat, hat ein Problem.

    Sie denken dass es offizielle System-Updates, die das System unbrauchbar machen, nicht gibt? Weit gefehlt. Der Linux-Distributor Suse hat in letzter Zeit zwei Security-Updates ausgeliefert, die die Systemkonfiguration überschrieben.

    Im ersten Fall handelte es sich um ein PHP-Suhosin Update. Nach dem Einspielen, wurden auf PHP basierende Webseiten nicht mehr angezeigt. Für die betroffenen Serverbetreiber begann eine zeitraubende und umfangreiche Recherche nach den Gründen. In vielen Fällen war die Offline-Zeit nach wenigen Stunden beendet. Andere suchten länger.

    Der zweite Fall ereignete sich kurz vor Weihnachten 2010. Suse lieferte ein System-Update für den Spamblocker „Spamassassin“ aus. In der Folge konnten Server keine Emails mehr empfangen und auch nicht ausliefern. Für Firmen ein echtes Dilemma. Ca. eine Woche hat es gedauert, bis Suse den Fehler bemerkt hat, und ein Korrektur-Update ausgelieferte. Danach war für die Betroffenen die Welt wieder in Ordnung. Den Jubelschrei eines Betroffenen, und den Kommentar des Forum-Administrators kann man im Forum von HowtoForge nachlesen. Der Admin berichtete, dass er aufgrund ähnlicher Vorkommnisse schon vor Jahren von Suse auf Debian umgestellt hat.

    Vor diesem Hintergrund kann nur immer wieder empfohlen werden, regelmäßig Backups zu machen. Auch Profis vernachlässigen das Thema gerne. Insbesondere, wenn sich eine gewisse Routine eingestellt hat. Und wer nicht nur die eigenen Server pflegt, sondern wie viele IT-Freelancer, an Kundenservern arbeitet, sollte sich den Tipp doppelt zu Herzen nehmen. Kommt es aufgrund längerer Offline-Zeiten zu Schadenersatzansprüchen, verstehen Richter keinen Spaß mehr, wenn der Administrator kein Backup zur Verfügung hatte.