Nachdem heute Abend alle Nachrichtensendungen über den Erfolg der Petition gegen Internetzensur berichteten, schnellte die Zahl der Unterzeichner über die Marke von 60.000. Wer zu dieser Zeit versuchte einen Blick auf die Petition zu werfen, merkte wie sehr die Server des Bundestags unter der Masse des Ansturms ächzten. Ein voller Erfolg für Franziska Heine, die die Petition einreichte. Ein wirklich gut gemachter Petitionstext. Sachlich, und das Anliegen der Regierung nicht in Abrede stellend, weist sie auf die Gefahr der Einschränkung der Informationsfreiheit hin. Vor dieser entwaffnend, nüchternen Sachlichkeit wirkte das Tageschau-Interview des Bundeswirtschaftsministers ein wenig polemisch. Er bemerkte, dass er nicht verstehen kann, wie eine so große Anzahl von Menschen sich gegen die Einschränkung von Kinderpornographie wenden kann. Hoppla Herr Minister. Das war aber wirklich unterhalb der Gürtellinie.
Wer die Petition noch unterzeichnen möchte, registriert sich einfach auf der Seite des Petitionsauschusses des Bundestages. Die aktuelle Anzahl der Unterzeichner kann man hier sehen.
Übrigens:
Wer wissen möchte, ob sein Internetprovider bereits Vorkehrungen für die Überwachung getroffen hat, gibt im Internetbrowser einfach eine falsche Internetadresse ein. Beispielsweise die Telekom schickt dann eine Seite, die sie „Navigationshilfe“ nennt. Was die Blogger-Scene über die Gängelung denkt, kann man z.B. im Womblog lesen. Und wer sich die Gängelung der Provider nicht gefallen lassen will, der trägt in seinen Router oder in seine PCs einfach einen anderen DNS-Server ein. Es muss ja nicht der DNS-Server der Telekom sein. Der Chaos Computer Club hat schon einmal ein paar unzensierte Server aufgelistet.
Das ist auch gut so.
Etwas Freiraum braucht Mensch ja auch noch.