Wahrscheinlich genießt keine andere Institution ein derart hohes Ansehen wie die Stiftung Warentest. Mehr als 80% der Bevölkerung glauben ihr. Legendär ist der Test der Kapitallebensversicherungen, der in der Aussage gipfelte: „Eine Kapital-Lebensversicherung zur Altersvorsorge ist legaler Betrug.“ Dagegen klagte der mächtige Verband der Lebensversicherungsunternehmen. Das Hamburger Landgericht wies die Klage ab. Die Aussage der Stiftung steht seitdem unbestritten im Raum. Das Image der Stiftung Warentest verdient zweifellos das Qualitätsurteil „sehr gut“.

Kein Etikettenschwindel. Ritter Sport gewinnt gegen Stiftung Warentest. CC-Foto von Last Hero. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/
Jetzt hat das Münchener Oberlandesgericht im Streit der beiden Sympathie-Giganten in zweiter Instanz das Urteil im sog. Schoko-Streit gesprochen. Stiftung Warentest darf Ritter Sport keinen Etikettenschwindel mehr vorwerfen. Das Gericht bemängelte, dass die Warentester letztendlich nur aufgrund einer Mutmaßung ein schlechtes Qualitätsurteil gefällt hätten. Kratzt das am Image der Stiftung? Noch nicht, aber es gibt erste Zweifel. Negative Bewertungen nur aufgrund einer Mutmaßung, das geht zu weit. Von den Warentestern wird erwartet, dass sie ihre Behauptungen auch beweisen können. Das war hier nicht der Fall. Ein Image Kratzer, aber noch kein Punktabzug.
Und warum ist das ein Thema für den Freelancer-Blog? Weil es einen Blick auf die Wichtigkeit des Images wirft. Freelancer sind zwar keine Unternehmen. Auf ein positives Image müssen sie aber auch achten. Ist z.B. ein öffentlich ausgetragener Streit in Xing dem Image zuträglich, oder schreckt das potentielle Kunden eher ab? Das sind Image Fragen, die Freelancer auch im Blick haben müssen. Es empfiehlt sich ab und an den eigenen Namen zu googeln.