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Wieder DDOS-Angriffe auf Nameserver. Was steckt dahinter?

Gestern war es wieder soweit. Deutschlandweit kam es zu Störungen im Internet. Wie der Nameserver-Betreiber Schlundtech heute mitteilt, waren massive DDOS-Angriffe an mehreren Orten der Grund für die Probleme. Gut ausbaldowert von den Angreifern. Die Mitarbeiter des süddeutschen Providers haben Feiertag und die Nameserver stehen unter Dauerfeuer. Um 19 Uhr war der Spuk vorbei.

Wie Schlundtech in seiner Mitteilung erwähnt, kam es zur Weihnachtszeit zu weiteren Angriffen auf Nameserver. Heise.de und Gulli:Board berichteten. Schlundtech war zuletzt Ende 2008 Opfer eines großen DDOS-Angriffs.

Anscheinend kann wieder nicht geklärt werden, wer hinter den Angriffen steht. Außerdem bleibt im Dunkeln, ob es für die Angriffe einen Grund gibt. In Internetforen, wie z.B. bei Golem, wird seit langem darüber spekuliert, ob Internet-Kriminelle Geld erpressen. Shopbetreiber könnten versucht sein, lieber Schutzgeld zu zahlen, als sich das Weihnachtsgeschäft durch die Nichterreichbarkeit ihrer Shops verderben zu lassen.

In den Internet-Foren richtet sich der Unmut erstaunlicherweise nicht gegen die Angreifer, sondern gegen deren direkte Opfer; die Provider. Da wird wild spekuliert, dass sie Investitionen in Sicherheit vernachlässigen, und lieber den Unmut ihrer Kunden in Kauf nehmen.

Bleibt die Frage, warum sich die Provider zu diesem Thema ausschweigen. Würden sie Licht ins Dunkel bringen, dann könnten sie, wenn es denn um Erpressung geht, deutlich an Sympathie gewinnen. So wie beispielsweise im Fall derjenigen Erpresser, die seinerzeit vergiftete Lebensmittel in Supermarktregale legten. Niemand hackt auf den Lebensmittelherstellern und Handelsketten herum. Und eine klammheimliche Sympathie mit den Erpressern ist schon gar nicht auszumachen. Es wäre also auch im eigenen Interesse der Provider, den Kunden zu erklären, ob hinter den DDOS-Attacken nur gelangweilte chinesische Jugendliche stecken, oder ob es plausiblere Gründe gibt.