Wenn der Postmann zweimal klingelt …

PacksetWenn der Postmann zweimal klingelt, könnte das in Zukunft bedeuten, volle Deckung einnehmen, und unter dem Küchentisch abwarten, bis er wieder verschwunden ist. Und ängstliche Zeitgenossen sollten künftig auch einen großen Bogen um am Straßenrand haltende gelbe Paketwagen machen.
Warum?
In der aktuellen Ausgabe des Spiegel kann man es nachlesen. Die Bundeswehr wird demnächst fast die gesamte Logistik privatisieren. Auch Munition und anderes Kriegsmaterial soll künftig eine private Firma transportieren. Laut Spiegel hat die Posttochter DHL die besten Chancen die Ausschreibung zu gewinnen.

Scenario 25.03.2010:
Der Obergefreite M. hatte am gestrigen Abend wieder einen heftigen Absturz in der Kantine. Auch nach dem Zapfenstreich ging es mit den Kameraden auf der Stube weiter. Der nächste Morgen ist schrecklich. Die laut gebrüllten Tagesbefehle bereiten seinem dicken Kopf entsetzliche Schmerzen. Da ist er froh, endlich auf seinem gemütlichen Arbeitsplatz zu sein. Bis zur Natopause steht nur an: 5 Handgranaten als Päckchen verpacken, und nach Grafenwöhr verschicken. 2 Tellerminen gut verpacken, und im DHL-Packset nach Munsterlager versenden. – Nur noch abwiegen und richtig frankieren, und schon kann der KVD die beiden Sendungen noch auf seiner 8 Uhr Tour zum Postamt mitnehmen.

Noch während der Natopause kommen dem Obergefreiten erste Zweifel. Hat er mit seinem dicken Kopf auch wirklich die richtigen Adressaufkleber auf das Granaten-Päckchen geklebt? Sind etwa statt des Geburtstagspäckchens, die Handgranaten auf dem Weg zu seiner Zuckerpuppe? Und hat er das Päckchen mit den Tellerminen auch wirklich mit dem Aufkleber „Nicht werfen“ versehen? Was, wenn nicht? Der arme Postbeamte. Wenn er doch bloß den Stempel nicht zu heftig auf die Briefmarken schwingt.

Zumindest über den Postbeamten muss sich der Obergefreite bald keine Sogen mehr machen. Die Post hat angekündigt, fast alle eigenen Filialen aufzugeben. Sollen die Lotto-Buden doch die bombigen Päckchen abstempeln. Erst vor diesem Hintergrund wird wirklich klar, was hinter der Schließung der Postfilialen steckt. – Nämlich wirklich nur die Sorge um die körperliche Unversehrtheit der Mitarbeiter. – Eigentlich richtig vorbildlich. – So schlecht war der Herr Zumwinkel gar nicht.

Übrigens:
Nur das Scenario ist fiktiv. Die Meldung des Spiegel, über die Privatisierungsabsichten der Bundeswehr sind kein verfrühter Aprilscherz.

Schöne Grüße
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles

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