Siemens plant die Herstellung von Computern aufzugeben.

Übereinstimmend meldeten heute die Agenturen, dass Siemens angeblich seinen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen Fujitsu Siemens Computers plant. Nur kurze Zeit nach der Bekanntgabe, dass Siemens sich auch aus dem Telefongeschäft zurückzieht, ist das ein weiterer herber Schlag. Siemens-Kenner spekulieren, dass dem Konzern die Margen beim Verkauf von Computern zu gering sind.

Die letzten zwei Jahrzehnte waren aber auch wirklich nicht schön für den verwöhnten Konzern. Zuerst wendet sich das politische Klima in Deutschland gegen die Atomkraft und das Geschäft mit den schon sicher geglaubten Milliardeneinnahmen bricht weg. Dann wird die Telekom privatisiert, und als ehemaliger Haus- und Hof-Lieferant der Post muss man sich plötzlich mit Konkurrenten herumschlagen, die teilweise bessere und günstigere Produkte anbieten. Und schließlich noch diese ständigen technischen Neuerungen bei den Handys und auch im Telefon- und Computergeschäft. Wenn es jetzt auch noch verboten sein soll, Kunden zu schmieren, dann gibt man die strapaziösen Geschäftsfelder lieber einfach auf. Das ist viel gemütlicher und einfacher, als die Ärmel hochzukrempeln um diejenigen wieder einzuholen, die das Technologie-Flaggschiff der deutschen Industrie überholt haben. Das Foto dieses Beitrags ist symptomatisch. Die Tape Library eines Rechenzentrums meldet in der Statusanzeige: Fujitsu Siemens – Keine Aktivität.

Fujitsu soll übrigens auch kein Interesse haben die Siemens-Anteile zu kaufen. Jetzt wird spekuliert, ob Lenovo zugreift. Die Chinesen hatten vor ein paar Jahren schon einmal für Aufsehen gesorgt, als sie IBM die PC-Sparte abkauften. Zurzeit ist Lenovo der viertgrößte Computerhersteller der Welt.

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