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Technik-Themen

Linux für Windows-Nutzer – Teil 3

Im dritten, und vorerst letzten Teil des kurzen Erfahrungsberichts für IT-Freelancer „Linux für Windows-Nutzer“ soll es um die Installation und die erste Orientierung auf einem Linux/Ubuntu System gehen.
Um es gleich vorweg zu sagen: Wer jemals ein Windows-System installiert hat, wird auch mit der Ubuntu-Installation keine Schwierigkeiten haben. Vom Installationsprogramm werden keine in irgend einer Weise unverständlichen Fragen gestellt. Die Installation ist denkbar einfach.
Gut zu wissen wäre vorab noch, dass mehrere Möglichkeiten bestehen, Ubuntu kennenzulernen. Startet man seinen PC mit der Ubuntu Installations-CD, kann man sich entweder dafür entscheiden klassisch zu installieren, also ein Ubuntu-System auf eine Festplatte aufzuspielen, oder man schaut sich zunächst nur das sog. Life-System an. Das bedeutet, dass nichts auf die Festplatte installiert wird. Das Ubuntu-System besteht dann nur so lange, wie der PC in dieser Sitzung läuft. Wird der PC heruntergefahren, und startet danach wieder von der Festplatte, steht wie gewohnt das Windows-System zur Verfügung. – Eine sehr bequeme Art, Linux zu testen.

Und so habe ich mein erstes Ubuntu System installiert:
Ich hatte einen ungenutzten, etwas betagten PC herumstehen. Einen Pentium 4 mit 1 GB RAM und einer 60 GB Festplatte. Außerdem hat der PC noch ein CD-Laufwerk und eine handelsübliche, preiswerte Grafikkarte aus der Reihe ATI Radeon. Also ein typischer Büro-PC. Auf einem solchen PC gestaltet sich die Ubuntu-Installation denkbar einfach. – Das BIOS des PC so einstellen, dass der PC von CD starteten kann, die Installations-CD einlegen und den PC einschalten. Dann beantwortet man einige wenige allgemeinverständliche Fragen, und nach ca. einer halben Stunde ist der PC fertig installiert und betriebsbereit.

Nach dem ersten Neustart geht es dann zunächst darum sich auf dem neuen System zu orientieren. Dazu spiele ich einmal die typischen Bürotätigkeiten auf dem gewohnten Windows-PC durch.
Man öffnet sein Outlook, arbeitet die eingegangenen Emails ab, schreibt einen Text mit Word, bearbeitet eine Tabelle mit Excel, und sucht dann noch auf der Festplatte eine Datei mit dem Explorer.
Auf dem neu installierten Ubuntu-PC stellt sich zunächst die Frage, welche Programme für die genannten Aufgaben zuständig sind.
Das kann man in der folgenden kleinen Tabelle erkennen:

Windows Ubuntu
Outlook Evolution
Word OpenOffice Textverarbeitung
Excel OpenOffice Tabellenkalkulation
Explorer Datei Browser
Internet Explorer Firefox
Powerpoint OpenOffice Präsentation
Media Player Video Player

Noch ein paar kurze Stichworte
Orientierung:
Das was der Windows-Nutzer im Allgemeinen im linken Bereich der unteren Taskleiste sucht, nämlich das Starten von Programmen, oder das Herunterfahren des PC, findet man auf dem Ubuntu-PC in der Leiste am oberen Bildschirmrand.
Möchte man beispielsweise einen Text schreiben, klickt man oben links auf den Menüpunkt Anwendungen, und geht dann weiter in die Unterpunkte Büro, OpenOffice – Textverarbeitung. – Also so wie man sich das als Windows-Nutzer denken würde. Nur findet man alles an einem etwas anderen Ort. Das Herunterfahren des PC, z.B. ganz rechts oben.
Netzwerk:
Konfiguriert man die Netzwerkeinstellungen des Ubuntu-PC so, dass er sich in einem Netz mit einem Windows-PC befindet, kann der Ubuntu-PC problemlos auf die Festplatte des Windows-PC zugreifen. Klickt man dann mit dem Ubuntu-PC auf ein Word-Dokument auf der Festplatte des Windows-PC, öffnet sich das Word-Dokument mit dem Programm „OpenOffice Textverarbeitung“. Klickt man eine Excel-Tabelle an, öffnet sie sich mit „OpenOffice Tabellenkalkulation“, usw.
Updates:
Standardmäßig ist Ubuntu so konfiguriert, dass es sich selbst, und vollautomatisch bei der Ubuntu Homepage nach Updates erkundigt. So wie z.B. ein Windows-Vista PC.
Und noch etwas für Nostalgiker:
Wer sich noch an den guten alten Norton Commander erinnert, der kann ihn sich ganz einfach auf dem Ubuntu-PC installieren. In der riesigen Software-Bibliothek der Ubuntu-Homepage findet man den GNOME Commander; einen Norton Commander Klon.

Dieser Beitrag erhebt natürlich nicht den Anspuch eine Ubuntu-Installationsanleitung zu sein. Er sollte lediglich ein wenig Lust auf das Entdecken eines einfach zu bedienenden Linux-Systems machen. Ich finde es ganz erstaunlich, welche Software-Perlen die Open Source Community hervorbringt. Und es ist gut zu wissen, dass es ausgezeichnet gut funktionierende Alternativen zu Windows gibt.
Schöne Grüße
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles

Linux für Windows-Nutzer – Teil 2

Im zweiten Teil des kurzen Erfahrungsberichts mit Linux, möchte ich erst einmal beantworten, warum ich eigentlich Ubuntu installiert habe, und nicht eine der vielen anderen Linux Distributionen?
Weil die Computerzeitschrift c´t vor einiger Zeit in einem Artikel neugierig auf Ubuntu gemacht hat. Wer sich dann ein wenig näher mit Ubuntu beschäftigt hat, stellte schnell fest, das die Macher von Ubuntu sympathische Ziele verfolgen:
1.
Während es bei den vielen anderen Linuxen eher so ist, dass man schon ein ziemliches Wissen angelesen haben muss, bevor man sich an eine Installation wagen kann, ist das bei Ubuntu anders. Das Installationsprogramm fragt beispielsweise nicht, ob man KDE, oder lieber GNOME (sprich Genome) als Desktop installieren möchte. Für Umsteiger sind allein solche Fragen eine Zumutung. Ubuntu installiert einfach GNOME und macht es damit Umsteigern einfach. Hat man sich mit Ubuntu später ein wenig angefreundet, kann man ohnehin alles Andere nachinstallieren. Ubunut verhält sich schon bei der Installation menschenfreundlich. Es belästigt seine Benutzer nicht mit überflüssigen Fragen. – Es lässt seine Benutzer nicht dumm aussehen.

2.
Ubuntu verfolgt sympathische gesellschaftliche Ziele. Die Macher von Ubuntu möchten Software für alle Menschen anbieten. Menschen der sog. dritten Welt werden schwerlich das Geld aufbringen können, um sich Software von z.B. Microsoft oder Apple kaufen zu können. Ubuntu möchte allen Menschen Software zur Verfügung stellen. Und zwar immer auf dem neuesten Stand der Softwaretechnik.

Und wer finanziert das alles?
Der IT Selfmade-Milliardär Mark Shuttleworth. Eine interessante Persönlichkeit; nicht nur in der IT-Welt.
So startete er im April 2002 mit einer russischen Sojus Rakete zur internationalen Raumstation ISS. Dafür zahlte er rund 20 Millionen US-Dollar. Wie er sein Vermögen verdiente, kann man z.B. auch hier in Wikipedia nachlesen. Rund 10 Millionen Dollar hat er in die Finanzierung von Ubuntu investiert. Einen interessanten Fernsehbeitrag über Ubuntu und Mark Shuttleworth findet man in der Mediathek des ZDF.

Der dritte Teil des kurzen Erfahrungsberichts Linux für Windows-Nutzer kommt morgen. Dann geht es u.a. um die Installation und die Orientierung auf dem neu installierten Linux. Natürlich aus Sicht eines Windows-Nutzers. Also um Fragen wie: Wo finde ich in Ubuntu etwas, das mit Outlook vergleichbar ist, und womit öffne ich meine Excel-Tabellen? Interessante Fragen, wenn man als Freelancer nicht eines Tages bei einem Kunden wie ein Anfänger vor einem Linux-PC stehen will.
Schöne Grüße, und bis morgen
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles

Linux für Windows-Nutzer – Teil 1

Wer als langjähriger Windows-Nutzer immer schon einmal testen wollte, wie sich ein Linux-System im alltäglichen Bürobetrieb anfühlt, dem bietet sich eine erstklassige Möglichkeit. Das System heißt Ubuntu, und ist wie fast alle Linux-Systeme lizenzfrei herunterzuladen. – Also kostenlos.
Und so geht´s:
Hier ein wenig einlesen: Wikipedia über Ubuntu
Und hier downloaden: Ubuntu-Users
Achtung, das Image der Install-CD ist viele MB groß. Aber es lohnt sich.
Außerdem kann man sich sogar eine Installations-CD zusenden lassen. Die CD ist ebenfalls kostenlos.

Das ZDF hat in seiner Mediathek einen kurzen Fernsehfilm über Ubuntu und seinen Erfinder und Förderer Mark Shuttleworth.

Meine ersten eigenen Erfahrungen mit Ubuntu schreibe ich am Wochenende an dieser Stelle auf.
Morgen gehe ich der Frage nach, warum die Wahl ausgerechnet auf Ubuntu gefallen ist.
Bis dann
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles