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Papierloses Büro: Mit Linux noch ein wenig schwierig.

Freelancer-Büro. CC-Foto_von_Domiriel. https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Freelancer-Büro. CC-Foto_von_Domiriel. https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Um den Sturm der Entrüstung abzufangen, muss die Überschrift gleich etwas eingeordnet werden. Linux ermöglicht es seit Langem, Dokumente direkt als PDF-Dateien auszugeben. Das ist in allen OpenOffice Programmen so und das ist in LibreOffice nicht anders. Bei Windows Systemen musste man sich für die gleiche Aufgabe Zusatzprogramme beschaffen. Gegen Bezahlung versteht sich. Bei der direkten Ausgabe von Dokumenten haben Linux-Nutzer seit langem einen Vorteil.

Was die Überschrift meint, ist etwas anderes. Beispielsweise das Einscannen von Verträgen. Dafür bietet die IT-Industrie sehr praktische Dokumentenscanner. Ein bei Freiberuflern und kleinen Unternehmen beliebtes Gerät ist der Fujitsu ScanSnap iX500. Im deutschen Ableger des größten Online-Shops derzeit mit über 100 positiven Bewertungen und dem Etikett „Bestseller Nr. 1“ versehen. Im internationalen Shop über 2.500 positive Bewertungen.

Fujitsu ScanSnap iX500. CC-Foto von TAKA@P.P.R.S https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Fujitsu ScanSnap iX500. CC-Foto von TAKA@P.P.R.S
https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Googelt man nach der Linuxtauglichkeit, erfährt man, dass der Hersteller Linux links liegen lässt. Fujitsu liefert für Linux weder Treiber noch Anwendungsprogramme. Lediglich Apple und Windows-Nutzer erhalten Software. Aber: Die Community hat sich gekümmert. Rolf Bensch hat einen Treiber geschrieben. Er stellt ihn umsonst als PPA zum Download bereit.

Vergleicht man nun die Benutzung des Scanners unter Linux mit der Nutzung unter Windows, fällt der Vergleich eindeutig zugunsten Windows aus. Hier hat sich Fujitsu ins Zeug gelegt und einen kompletten Workflow geschaffen. Ein 15-seitiger, doppelseitig bedruckter Vertrag wird in einem Durchgang gescannt, in PDF umgewandelt, komprimiert und als durchsuchbare PDF-Datei aufbereitet. Ideal für die Archivierung in einem papierlosen Büro.

Das Gleiche bekommt man natürlich auch in Linux hin. Es ist aber ungleich umständlicher. Für die Anbindung der Hardware muss der erwähnte Treiber von Rolf Bensch her. Das funktioniert sehr gut. Für den oben beschriebenen Workflow gibt es aber derzeit kein vergleichbar gutes Programm. Zunächst muss man sich aus einer reichhaltigen Auswahl von Scan-Programm etwas passendes aussuchen. Damit erledigt man die Arbeit des Einscannens. In einem zweiten Schritt müssen die eingescannten Bilder ins PDF-Format konvertiert werden. In einem dritten Schritt erfolgt dann die Bearbeitung mit einer OCR-Software um durchsuchbare PDF-Dokumente zu erhalten. – Ein im Vergleich wesentlich höherer Zeit- und Arbeitsaufwand. In diesem Blog-Artikel wurde das ausführlich beschrieben.

Vielleicht findet sich ein IT-Freelancer und erschafft den in Linux schon ewig vermissten PDF-Workflow. Alle Einzelkomponenten sind vorhanden. Sie müssten nur so gut verbunden werden, wie man es in dem Fujitsu-Windows-Programm bewundern kann. – In 2016 gibt es viel zu tun. Packen wir es an.

Linux auf Arbeitsplatz-PCs: Hardware-Kosten.

In der Microsoft-Welt stehen wieder einmal große Änderungen an. Der grundlegende Support für Windows XP und Windows 7 ist ausgelaufen und Windows 10 steht kurz vor der Einführung. In solchen Zeiten rücken IT-Verantwortliche die Frage nach den Kosten in den Fokus. Welche Kosten sind für Hardware, Software und Schulungen einzuplanen? Und seit große Fachmedien ausführlich von LiMux, dem Wechsel der Stadt München mit ihren rund 15.000 PCs von Windows nach Linux berichteten, stellen nicht wenige IT-Entscheider auch die mehr als berechtigte Grundsatzfrage: Könnten wir auch auf Linux umstellen? Und was würde das kosten?

Was die Hardware-Kosten betrifft, ist die Frage recht einfach zu beantworten. Die Chance, dass ein Server, der bisher mit Windows betrieben wird, auch mit Linux funktioniert, ist außerordentlich groß. Bei Arbeitsplatz-PCs muss man schon genauer hinsehen. Der wahrscheinlich anspruchsvollste Fall wäre ein PC mit Multimedia-Fähigkeit. Z.B. weil er für Video und Telefonkonferenzen vorgesehen ist. Ob ein solcher PC auch mit Linux funktioniert ist aber auch recht einfach herauszufinden. Statt in Kompatibilitätslisten zu forschen lautet der pragmatische Ansatz: Den betreffenden PC mit einer Live-DVD starten und die Multimediafähigkeit einfach ausprobieren. Konkret: Man lädt eine sog. Live-DVD herunter und brennt sie als ISO-Image auf einen DVD-Rohling. Von dieser DVD wird dann der PC gestartet. Die Festplatte bleibt dabei unangetastet. Zwar dauert das Booten von DVD deutlich länger als der Start von Festplatte; man muss aber berücksichtigen, dass die Live-DVD die komplette Hardware des PC incl. der Internetanbindung erkennen und einbinden muss. Ist der Start geglückt, schaut man sich z.B. ein Youtube-Video an. Wenn Bild und Ton in Ordnung sind, kann man die Funktion der Webcam überprüfen. Z.B. mit dem VLC-Media Player.

Welche Linux-Distribution ist nun am Besten für den Unternehmenseinsatz geeignet? Diese Frage haben Spezialisten der Genossenschaft JARIVA vor einiger Zeit beleuchtet. Ihre derzeitige Empfehlung ist Linux Mint mit der Cinnamon Benutzeroberfläche (Desktop). Die Bedienung ähnelt der von Windows 7 und die Betriebssystem-Basis liefern die stabilen Distributionen Debian/Ubuntu. Nicht umsonst rangiert Linux Mint in der Beliebtheitsstatistik ganz oben. Für den Hardware-Test eignet sich der Download von Linux Mint Cinnamon 32 oder 64 Bit mit Multimedia Support, also mit allen Codecs.

Gefährlicher als der Heardbleed Bug? „ShellShock“ die Bash-Lücke.

ShellShock. Der Bash-Bug könnte gefährlich werden.

ShellShock. Der Bash-Bug könnte gefährlich werden.

Alle großen Linux-Distributoren stellen derzeit Bug-Fixes für den Bash-Bug namens „ShellShock“ bereit. Linux-Nutzer sollten die Updates dringend einspielen. Insbesondere Nutzer, deren Systeme über das Internet erreichbar sind; in erster Linie natürlich Webserver-Betreiber.
Das besondere an diesem Bug: Die ersten Patches brachten keine vollständige Heilung. Alle großen Online IT-Publikationen aktualisieren ihre Artikel zum Thema fast stündlich. Es scheint so, als entwickle sich gerade ein Wettlauf zwischen Angreifern und Linux-Distributoren.
Wer auf dem Laufenden bleiben will, googelt einfach zum Stichwort „bash“. Ganz oben in der Trefferliste findet man die „News zu bash“.

Noch erwähnenswert: Golem und Heise Security haben in ihrem Meldungen Befehle veröffentlicht, mit denen Linux-Systeme überprüft werden können.

ElsterOnline funktioniert mit Linux.

Finanzämter verzichten auf Oracles Java. ElsterOnline ist nun auch für Linux-Nutzer erreichbar.

Finanzämter verzichten auf Oracles Java. ElsterOnline ist nun auch für Linux-Nutzer erreichbar.

Was lange währt, wird endlich gut: Das Online-Portal der Finanzämter funktioniert seit einiger Zeit auch mit Linux. Genauer gesagt, mit Linux Mint 17 und dem mitgelieferten Internetbrowser Firefox 32.0. Auch Ubuntu 14.04, der Unterbau von Linux Mint, soll funktionieren.

Es ist noch nicht lange her, dass Linux-Nutzer erheblichen Aufwand treiben mussten, um Steuererklärungen online einzureichen. Die Steuerbehörde setzte voraus, dass Steuerbürger das proprietäre Java von Oracle verwenden. Linux Distributionen verwenden aber aus grundsätzlichen Erwägungen und wo immer möglich, quelloffene Software. Eine Anmeldung an ElsterOnline war daher nicht möglich. Ein unhaltbarer Zustand, weil eine andere Bundesbehörde, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), regelmäßig vor Sicherheitslücken in Oracles Java warnte.

Linux Nutzer, die ElsterOnline nutzen wollten, mussten deshalb das quelloffene Java „OpenJDK“ aus dem Internetbrowser herausoperieren, um dann Oracles Java zu installieren. Auch für IT-Freelancer war das ein Grund ein funktionierendes Windows in der Hinterhand zu haben. Entweder in Form eines dualboot Systems oder bequemer, als virtuelle Maschine in einer Linux-Installation. Zumindest im Fall von ElsterOnline ist die Welt wieder ein Stückchen besser geworden.

Linux auf Arbeitsplatz-PCs in Unternehmen.

Linux Maskottchen Tux. - CC-Foto_von_doctorserone.  http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de

Linux Maskottchen Tux. – CC-Foto_von_doctorserone. http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.de

Unternehmen, die ihre Arbeitsplatz-PCs schon vor längerer Zeit auf Linux umgestellt haben, hatten seitdem eine gute Zeit. Das Bedienkonzept blieb über die Jahre weitgehend ähnlich und das Betriebssystem wurde insgesamt immer ausgereifter.

Seit einiger Zeit ist aber erkennbar, dass alle Betriebssystemhersteller die Kundschaft zu smartphone-ähnlichen Bedienkonzepten drängen: Kacheln statt Start-Menü. Darüber klagen Windows Kunden ebenso wie Linux-Nutzer. Microsofts neuer Chef hat mittlerweile erklärt, dass Windows 8.1 das Start-Menü wieder bekommt.

In der Linux-Welt ist derartige Einsicht bisher noch nicht erkennbar. Ganz im Gegenteil. Der bei Unternehmen beliebte Gnome Classic-Desktop wird drastisch verändert. So auch in Ubuntu 14.04 LTS Gnome. Das die Symbole für Vollbildmodus und das Schließen der Fenster vom linken oberen Fensterrand wieder nach rechts oben wandern, nimmt man zur Kenntnis. Das der ausgereifte Dateimanager Nautilus in der Funktion drastisch eingeschränkt wurde, ist hingegen unverständlich und ärgerlich. In Foren ist dazu einiges zu lesen. In der Folge wird auf Administratoren und IT-Entscheider einiges an Arbeit zukommen. Es muss getestet werden, ob Nemo ein adäquater Ersatz für Nautilus ist, oder ob sogar alternative Desktops wie z.B. XFCE oder Cinnamon langfristig die bessere Lösung sind. Gute Zeiten für IT-Freelancer die in diesen Bereichen als Berater tätig sind.

Unternehmen, die Ubuntu 12.04 LTS nutzen, haben es gut. Der Hersteller Canonical versorgt das System noch bis 2017 mit Updates und Sicherheitspatches. Vielleicht erkennen Betriebssystemhersteller zwischenzeitlich, dass Touchscreen Bedienkonzepte auf ausgewachsenen PCs ein Irrweg sind. Schon 2008 hat ein Manager des Linux Großsponsors IBM davor gewarnt nur auf Microsoft zu schielen. Vielleicht ist es derzeit aber gar nicht so schlecht den Linux-Machern den Blick auf Windows zu empfehlen, denn dort wird derzeit die Rolle Rückwärts probiert.

Debian oder Suse? Eine kleine Entscheidungshilfe am Beispiel von System-Updates.

Für Server-Betreiber ist es ein Alptraum. Der Betriebssystem-Distributor gibt ein Sicherheits-Update heraus, und nach dem Einspielen funktioniert der Server nicht mehr. Wer jetzt kein Backup zur Hand hat, hat ein Problem.

Sie denken dass es offizielle System-Updates, die das System unbrauchbar machen, nicht gibt? Weit gefehlt. Der Linux-Distributor Suse hat in letzter Zeit zwei Security-Updates ausgeliefert, die die Systemkonfiguration überschrieben.

Im ersten Fall handelte es sich um ein PHP-Suhosin Update. Nach dem Einspielen, wurden auf PHP basierende Webseiten nicht mehr angezeigt. Für die betroffenen Serverbetreiber begann eine zeitraubende und umfangreiche Recherche nach den Gründen. In vielen Fällen war die Offline-Zeit nach wenigen Stunden beendet. Andere suchten länger.

Der zweite Fall ereignete sich kurz vor Weihnachten 2010. Suse lieferte ein System-Update für den Spamblocker „Spamassassin“ aus. In der Folge konnten Server keine Emails mehr empfangen und auch nicht ausliefern. Für Firmen ein echtes Dilemma. Ca. eine Woche hat es gedauert, bis Suse den Fehler bemerkt hat, und ein Korrektur-Update ausgelieferte. Danach war für die Betroffenen die Welt wieder in Ordnung. Den Jubelschrei eines Betroffenen, und den Kommentar des Forum-Administrators kann man im Forum von HowtoForge nachlesen. Der Admin berichtete, dass er aufgrund ähnlicher Vorkommnisse schon vor Jahren von Suse auf Debian umgestellt hat.

Vor diesem Hintergrund kann nur immer wieder empfohlen werden, regelmäßig Backups zu machen. Auch Profis vernachlässigen das Thema gerne. Insbesondere, wenn sich eine gewisse Routine eingestellt hat. Und wer nicht nur die eigenen Server pflegt, sondern wie viele IT-Freelancer, an Kundenservern arbeitet, sollte sich den Tipp doppelt zu Herzen nehmen. Kommt es aufgrund längerer Offline-Zeiten zu Schadenersatzansprüchen, verstehen Richter keinen Spaß mehr, wenn der Administrator kein Backup zur Verfügung hatte.

Update verschärft PHP-Sicherheit auf Suse-Linux Webservern.


Wer die letzten Sicherheitspatches für OpenSuse 11.1 in seine Webserver eingespielt hat, wird bemerkt haben, dass die PHP-Sicherheit verschärft wurde. So kann es sein, dass nach dem Update der Aufruf großer PHP-Anwendungen wie phpBB, WordPress, BuddyPress, etc. nicht mehr funktioniert. Sollte das der Fall sein, lohnt ein Blick in die Log-Dateien. Zeigt beispielsweise /var/log/messages Einträge der folgenden Art, sind Änderungen an der PHP-Sicherheitserweiterung Suhosin notwendig:

suhosin[3804]: ALERT – Include filename (‚http://www.jariva.de/blog/freelancer_blog.php?page=blog&m=201007‘) is an URL that is not allowed (attacker ‚207.46.204.177‘, file ‚/srv/www/clients/…/templates/firstlaunch/blog.php‘, line 13)

Abhilfe schafft die Aufnahme der aufzurufenden URLs in die Suhosin Konfigurationsdatei: /etc/php5/conf.d/suhosin.ini
Das geschieht in dem folgenden Statement:

suhosin.executor.include.whitelist = http://www.jariva.de,

Wenn die PHP-Anwendungen wieder laufen, könnte es sein das Folgeprobleme auftreten. Beispielsweise, wenn WordPress wieder angezeigt wird, aber das Erstellen neuer Blogbeiträge nicht funktioniert. Schon das Einloggen in das WordPress-Backend macht dann Probleme. Der Blick in die Log-Datei „messages“ zeigt dazu folgende Fehlermeldung:

suhosin[30174]: ALERT – script tried to increase memory_limit to 52428800 bytes which is above the allowed value (attacker ‚88.198.50.240‘, file ‚/srv/www/clients/…/wp-config.php‘, line 2)

Hier bringt die Erhöhung des erlaubten Speicherverbrauchs in der php.ini Abhilfe:
PHP-Konfigurationsdatei editieren. /etc/php5/apache2/php.ini
Im Abschnitt „Recource Limits“ den Wert für den erlaubten Speicherverbrauch erhöhen. Z.B.auf 55 MB. → „memory_limit = 55M“

Zattoo: Technik Top, Marketing ein Flop?

Bei Linux-Betriebssystemen wird der Zattoo Player von Zattoo Web TV abgelöst. Eine browserbasierte Anwendung.
Vielen Freelancern ist Zattoo ein Begriff. Ein tolles Programm, das es ermöglicht auf dem PC Fernsehprogramme anzuschauen. Der Freelancer Blog berichtete. Seit Monaten stellt Zattoo immer leistungsfähigere Versionen kostenlos zur Verfügung. Nicht nur für die große Schar der Windows-Benutzer, sondern auch für die kleine Gruppe der Linux Nutzer. Und auch hier hat Zattoo noch differenziert. Es stellte Installationsprogramme für Debian- und Suse-Linuxe zur Verfügung. – IT-Spezis werden den enormen Aufwand der da betrieben wurde zu schätzen wissen.

Jetzt beschreitet Zattoo einen Weg, den andere Softwarehersteller schon vorher gegangen sind. Zattoo will mit seiner Software künftig auf Internet-Browsern aufsetzen. Aus Sicht des Softwareherstellers ein genialer Schritt. Und auch für Anwender ist das eine echte Erleichterung. Updates waren oftmals alles andere als einfach. Beispielsweise auf 64-Bit Linuxen konnte der Zattoo Player nur mit einigem Aufwand und Expertenwissen installiert werden. Die vielen Tutorials dokumentieren den Aufwand. All das Installationsgefummel fällt mit dem neuen Zattoo weg. Zudem ist das Fernsehbild im Browser auch noch größer als im alten Zattoo. – Einen zeitgemäßen PC vorausgesetzt.

Und wie nutzt Zattoo diesen Fortschritt werblich? – Gar nicht. Ganz im Gegenteil. Man lässt die Benutzer vor die Wand laufen und zieht völlig unnötig deren Zorn auf sich. Wenn Linux Nutzer derzeit ihren Zattoo Player starten möchten, erhalten sie die Meldung, dass ein Update zur Verfügung steht. Will sich der Benutzer das Update herunterladen, überrascht ihn die Folgemeldung, dass Zattoo für Linux nicht mehr zur Verfügung steht.
Kann man Benutzern eigentlich noch deutlicher den Mittelfinger zeigen? Wenn Zattoo überhaupt eine Marketing-Abteilung hat, dann hat sie hier offensichtlich keine Sternstunde gehabt.

Die reflexartige Reaktion derart verprellter Nutzer: Wütende Aufrufe in Foren, Zattoo mit bösen Emails die Hölle heiß zu machen. Ganz nach der Vorstellung, dass die Leute von Zattoo wieder Lust bekommt gutes zu tun, wenn man sie nur anständig beschimpft, öffentlich beleidigt und unter Druck setzt. Wahrscheinlich sind es nicht wenige, die diesen Aufrufen folgen. Dabei haben Produkte wie Zattoo nicht unwesentlich zur wachsenden Beliebtheit von Ubuntu beigetragen. Und nun erhält Zattoo nicht etwa Lob und Anerkennung, sondern Pranger und öffentliche Abstrafung. Da schämt man sich fast Ubuntu-Nutzer zu sein.
Die von Zattoo als Ersatz angebotene Browser-Variante wird von den vom Frust überwältigten Benutzern gar nicht wahrgenommen. – Eltern kennen das von ihren Zweijährigen. Man will das Lieblingsspielzeug nur kurz unter dem Wasserhahn abwaschen. Und obwohl man zur Stressvermeidung gleich das viel schönere Spielzeug hin hält, plärrt der Kleine doch nur wütend herum. Auch um diese Reaktionen eher schlicht gestrickter Benutzer muss ein Marketing-Profi doch wissen.

Traditionelles Marketing würde nach meiner bescheidenen Laienmeinung so aussehen, dass man die Nutzergemeinde zunächst über die Vorzüge des kommenden Produkts informiert. Das neue Zattoo Web TV dann als bessere Alternative anbietet. Und schließlich nach einiger Zeit die alte Software aus dem Verkehr zieht. Alle sind dann glücklich und Zattoo hat in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich gepunktet.

Oder handelt es sich hier etwa um eine ganz neue und viel listigere Variante von Marketing? Man lässt das eigene Agieren so bedauernswert schlecht aussehen, dass Blogger mitleidig in die Bresche springen, und eine Lanze für Zattoo brechen. Das wäre Marketing über Bande gespielt. Wahrlich neu, richtig preiswert und ganz schön raffiniert.
Ob bei Zattoo geniales Marketing betrieben wird, oder ob in der dortigen Marketing-Abteilung Mister Chance beschäftigt ist, bleibt spannend.

Ubuntu 8.10 – Scanner-Installation in 3 Minuten.

epson_v300
Installation des Scanners Epson Perfection V300.

Getestet mit den Ubuntu Desktop-Versionen für 32-Bit und 64-Bit. (i386 und AMD64)

1. Treiber und das Scanner-Frontend „iscan“ von Avasys downloaden.
Avasys ist die Software-Company von Epson/Seiko.
http://www.avasys.jp/lx-bin2/linux_e/scan/DL1.do

2. Das Paket „libltdl3“ herunterladen und installieren.
http://packages.ubuntu.com/hardy/libltdl3

3. Das eben von Avasys heruntergeladene Scanner-Frontend „iscan“ installieren.

4. Den eben von Avasys heruntergeladenen Treiber „esci …“ installieren.

Fertig.

Hardware-Kauftipp für Linux: (Ich bin einfach mal so frei)
Die erste Wahl für Scanner unter Linux: Epson
Die erste Wahl für Drucker unter Linux: HP

Linux für Windows-Nutzer – Teil 3

Im dritten, und vorerst letzten Teil des kurzen Erfahrungsberichts für IT-Freelancer „Linux für Windows-Nutzer“ soll es um die Installation und die erste Orientierung auf einem Linux/Ubuntu System gehen.
Um es gleich vorweg zu sagen: Wer jemals ein Windows-System installiert hat, wird auch mit der Ubuntu-Installation keine Schwierigkeiten haben. Vom Installationsprogramm werden keine in irgend einer Weise unverständlichen Fragen gestellt. Die Installation ist denkbar einfach.
Gut zu wissen wäre vorab noch, dass mehrere Möglichkeiten bestehen, Ubuntu kennenzulernen. Startet man seinen PC mit der Ubuntu Installations-CD, kann man sich entweder dafür entscheiden klassisch zu installieren, also ein Ubuntu-System auf eine Festplatte aufzuspielen, oder man schaut sich zunächst nur das sog. Life-System an. Das bedeutet, dass nichts auf die Festplatte installiert wird. Das Ubuntu-System besteht dann nur so lange, wie der PC in dieser Sitzung läuft. Wird der PC heruntergefahren, und startet danach wieder von der Festplatte, steht wie gewohnt das Windows-System zur Verfügung. – Eine sehr bequeme Art, Linux zu testen.

Und so habe ich mein erstes Ubuntu System installiert:
Ich hatte einen ungenutzten, etwas betagten PC herumstehen. Einen Pentium 4 mit 1 GB RAM und einer 60 GB Festplatte. Außerdem hat der PC noch ein CD-Laufwerk und eine handelsübliche, preiswerte Grafikkarte aus der Reihe ATI Radeon. Also ein typischer Büro-PC. Auf einem solchen PC gestaltet sich die Ubuntu-Installation denkbar einfach. – Das BIOS des PC so einstellen, dass der PC von CD starteten kann, die Installations-CD einlegen und den PC einschalten. Dann beantwortet man einige wenige allgemeinverständliche Fragen, und nach ca. einer halben Stunde ist der PC fertig installiert und betriebsbereit.

Nach dem ersten Neustart geht es dann zunächst darum sich auf dem neuen System zu orientieren. Dazu spiele ich einmal die typischen Bürotätigkeiten auf dem gewohnten Windows-PC durch.
Man öffnet sein Outlook, arbeitet die eingegangenen Emails ab, schreibt einen Text mit Word, bearbeitet eine Tabelle mit Excel, und sucht dann noch auf der Festplatte eine Datei mit dem Explorer.
Auf dem neu installierten Ubuntu-PC stellt sich zunächst die Frage, welche Programme für die genannten Aufgaben zuständig sind.
Das kann man in der folgenden kleinen Tabelle erkennen:

Windows Ubuntu
Outlook Evolution
Word OpenOffice Textverarbeitung
Excel OpenOffice Tabellenkalkulation
Explorer Datei Browser
Internet Explorer Firefox
Powerpoint OpenOffice Präsentation
Media Player Video Player

Noch ein paar kurze Stichworte
Orientierung:
Das was der Windows-Nutzer im Allgemeinen im linken Bereich der unteren Taskleiste sucht, nämlich das Starten von Programmen, oder das Herunterfahren des PC, findet man auf dem Ubuntu-PC in der Leiste am oberen Bildschirmrand.
Möchte man beispielsweise einen Text schreiben, klickt man oben links auf den Menüpunkt Anwendungen, und geht dann weiter in die Unterpunkte Büro, OpenOffice – Textverarbeitung. – Also so wie man sich das als Windows-Nutzer denken würde. Nur findet man alles an einem etwas anderen Ort. Das Herunterfahren des PC, z.B. ganz rechts oben.
Netzwerk:
Konfiguriert man die Netzwerkeinstellungen des Ubuntu-PC so, dass er sich in einem Netz mit einem Windows-PC befindet, kann der Ubuntu-PC problemlos auf die Festplatte des Windows-PC zugreifen. Klickt man dann mit dem Ubuntu-PC auf ein Word-Dokument auf der Festplatte des Windows-PC, öffnet sich das Word-Dokument mit dem Programm „OpenOffice Textverarbeitung“. Klickt man eine Excel-Tabelle an, öffnet sie sich mit „OpenOffice Tabellenkalkulation“, usw.
Updates:
Standardmäßig ist Ubuntu so konfiguriert, dass es sich selbst, und vollautomatisch bei der Ubuntu Homepage nach Updates erkundigt. So wie z.B. ein Windows-Vista PC.
Und noch etwas für Nostalgiker:
Wer sich noch an den guten alten Norton Commander erinnert, der kann ihn sich ganz einfach auf dem Ubuntu-PC installieren. In der riesigen Software-Bibliothek der Ubuntu-Homepage findet man den GNOME Commander; einen Norton Commander Klon.

Dieser Beitrag erhebt natürlich nicht den Anspuch eine Ubuntu-Installationsanleitung zu sein. Er sollte lediglich ein wenig Lust auf das Entdecken eines einfach zu bedienenden Linux-Systems machen. Ich finde es ganz erstaunlich, welche Software-Perlen die Open Source Community hervorbringt. Und es ist gut zu wissen, dass es ausgezeichnet gut funktionierende Alternativen zu Windows gibt.
Schöne Grüße
Manfred Feige – JARIVA eGOpenProfiles