Archiv des Autors: Manfred

Windows 10

Redakteure der Computerzeitschrift c’t haben vor der Kamera über Windows 10 diskutiert. Lohnt sich ein Umstieg? Soll man noch warten? Um es vorwegzunehmen: Schulterzucken ist die Antwort.
Ein paar Dinge sollte der interessierte IT-Freelancer aber unbedingt wissen, bevor er mit dem Download beginnt. – Windows 10 ist entgegen erster Pressemeldungen nicht kostenlos. Kostenlos ist nur ein Jahr Nutzungsdauer. Danach muss bezahlt werden. Auch nicht klar ist, ob es dann einen Weg zurück zu Windows 7 oder 8 geben wird. Und Freelancer, die sich Zuhause eine Windows-Domäne gebaut haben, müssen beim Update ebenfalls aufpassen. Diese und andere Fragen haben die c’t Redakteure im Video erörtert.


Ein kürzeres und eher nüchtern, sachliches Videointerview mit dem c’t-Fachredakteur findet man auch bei Heise Online.

Bremen vor dem Untergang?

Zur hanseatischen Geschichte gehört, dass politisch Verantwortliche die Bedrohungen der Stadt stets konsequent angepackt haben. Z.B. im Mittelalter die Bedrohung der Hanse-Flotte durch Piraten.
Und heute? Die größte Bedrohung des kleinsten Bundeslandes sind die exorbitanten Schulden. Es könnte sein, dass die Geduld der geldgebenden Bundesländer irgendwann überstrapaziert ist und dann die Existenz Bremens als eigenständiges Bundesland in Frage steht. Otto Normalbürger würde annehmen, dass genau dieses Thema die politisch Verantwortlichen Tag und Nacht umtreibt. Doch weit gefehlt. Was wird zur Top-Schlagzeile der aktuellen Koalitionsgespräche? Bremen will Cannabis legalisieren. – Eine Gag-Vorlage für die Heute-Show. Eine echte Lachnummer mit völlig überraschendem Knalleffekt.

CC-Foto von murdelta. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/

CC-Foto von murdelta. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/

Nachdem die Lacher verklungen sind und sich auch der Letzte die Lachtränen aus den Augen gerieben hat, ist es an der Zeit sich dem Top-Thema des gut bezahlten Politpersonals auch ernsthaft zu nähern. Handelt es sich um eine unkonventionelle Geschäftsidee um Bremen aus der Schuldenkrise zu führen? Sollen Deutschlands Cannabis-Konsumenten statt nach Amsterdam künftig nach Bremen pilgern und will Bremen auf diese Weise Einnahmen generieren? Oder wollen sich die politisch Verantwortlichen künftig einfach nur selbst und ganz legal die Zukunft schön rauchen? Dem eher bieder wirkenden designierten Bürgermeister Sieling traut man nicht recht zu, dass er jemals einen Joint gebaut hat. Anderen Koalitionären schon. Ins Bild passen würde: Besorgte Bürger alarmieren den mittlerweile 86jährigen Hans Koschnik. Er möge mal im Rathaus bei den Koalitionsgesprächen vorbei schauen, die Vorhänge aufziehen und die Cannabis-Räucherhöhle einfach mal richtig durchlüften.
Aber der Gag ist den Koalitionären wirklich gelungen. Gerade auch mit seiner total unerwarteten Pointe und der völligen Entrücktheit von der tristen Realität. – Chapeau. Wann kann man schon einmal über Politik richtig herzhaft lachen bis die Tränen kommen?

Sanktionen gegen Russland.

Während in den Arbeitgeberverbänden die Kritiker der Sanktionen gegen Russland weitgehend verstummt sind, beklagte jüngst Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Meyer im Hamburger Abendblatt die Auswirkungen auf die Wirtschaft seines Landes. Die Ausfuhren nach Russland seien um 31 Prozent gesunken. Betroffen sind die Automobilbranche, der Maschinenbau und die Ernährungswirtschaft. Der Kieler Hafen war immer ein Drehpunkt des Russlandhandels. Die Auswirkungen auf einige Logistikunternehmen seien mittlerweile existenziell. Meyer weiter: „Die Russische Föderation dürfte sich mittel- und langfristig umorientieren und ihre Geschäfte künftig beispielsweise verstärkt mit China betreiben.“ Wie recht er hat, soll der Blick auf drei Großprojekte zeigen.

Hochgeschwindigkeitsbahn.
Der Siemens-Konzern hatte Interesse die Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke Moskau Kasan zu bauen. Anscheinend standen die Chancen für Siemens nicht schlecht. Die Welt berichtete. Die 770 Kilometer lange Strecke könnte das erste Teilstück einer mehr als 7.000 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Peking werden. Ein Großprojekt mit einem Volumen von geschätzten 180 Milliarden Euro. Aufgrund der westlichen Sanktionen wird das Projekt nun von chinesischen Unternehmen realisiert. Die chinesische Bahnindustrie steigt damit in die Liga der Weltmarktführer Alstom, Bombardier und Siemens auf. Wie zum Beweis, dass Chinas Bahnindustrie schon jetzt zu den Top-Lieferanten zählt, verkündete jüngst die Deutsche Bahn, dass man künftig auch Angebote aus China einholen könnte.

Gas-Pipelines.
Um die Abhängigkeit vom Westen zu verringern, will Russland den Gas- und Ölexport nach China erhöhen. Gleichzeitig wird die Ostsee-Pipeline Nordstream ausgebaut und die Turkstream Pipeline bis nach Griechenland verlängert. Die Tagesschau berichtete. Weil Griechenlands finanzielle Möglichkeiten bekanntlich eingeschränkt sind, wird wahrscheinlich Gasprom die Kosten übernehmen. Ob Griechenland die Gasrechnungen bezahlen kann, gilt ebenfalls als fraglich. Wer im Zweifelsfall für Griechenland zahlt, wurde der gesamten Welt in der Griechenlandkrise deutlich vor Augen geführt. Damit ist für Russland die Griechenland-Pipeline das, was für Vermieter die Wohnungsvermietung an Hartz IV Empfänger ist: Eine sichere Einkommensquelle. Auch in turbulentesten Zeiten wird sich Russland auf die Zahlung der Griechischen Gasrechnung verlassen können. Ein echtes Ärgernis für Sanktionsbefürworter.

Luftfahrtindustrie.

Superjet 100. CC-Foto von SuperJet International. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Superjet 100. CC-Foto von SuperJet International. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Der Superjet 100 von Suchoi (Sukhoi) sollte ein Glanzstück der russischen Luftfahrtindustrie werden. 2012 stürzte allerdings eine Maschine in Indonesien auf einem Demonstrationsflug ab. 45 Menschen kamen ums Leben. Die indonesische Untersuchungskommission kam zu dem Ergebnis, dass die Piloten abgelenkt waren. Sie erklärten einem Passagier das Geländewarnsystem. Das Flugzeug krachte bei dunstigem Wetter und schlechter Sicht in einen Berghang. Obwohl der Unfallbericht keine technischen Fehler feststellte, brach das Interesse an dem Flieger rapide ein. Der Superjet galt damit laut Handelsblatt als gescheitertes Projekt.
Aufgrund des Umstands, dass sich Russland nun mehr nach Osten orientiert, erlebt der Superjet seinen zweiten Frühling. Im Mai reiste der russische Präsident zu einem Staatsbesuch nach Peking. Über das Ergebnis des Gipfeltreffens berichtete das Schweizer Fernsehen: China stellt Russlands Wirtschaft in den nächsten drei Jahren 25 Milliarden Dollar bereit. China kauft 100 Exemplare des Superjet 100. Für die Fertigung des Jets in China liefert Russland eine Produktionsanlage. Russland und China bauen den Superjet 100 künftig gemeinsam. Wie im Bereich der Hochgeschwindigkeitsbahnen wächst auch hier der europäischen Industrie ein ernstzunehmender Konkurrent heran. Suchoi ist nicht irgendwer. Das Unternehmen hat in der Luftfahrt einen Namen. Kampfjets und Kunstflugzeuge von Suchoi gelten als Spitzenprodukte.

Höchste Zeit, noch einmal über die Sanktionen nachzudenken.

Vorsicht beim Wechsel der Privaten Krankenversicherung.

Nicht wenige IT-Freelancer sind privat krankenversichert. Sie gehören damit zum stark umworbenen Klientel von Versicherungsmaklern und Beratern. Aktuell versprechen deren Werbebotschaften, die Kosten der privaten Krankenversicherung (PKV) spürbar zu senken. Der Wechsel zu einer anderen Versicherung könne pro Monat eine beachtliche Ersparnis bringen. Wer sich darauf einlässt, kann allerdings eine böse Überraschung erleben.

Vorsicht beim Wechsel der PKV.

Vorsicht beim Wechsel der PKV. CC-Foto_von_Images_of_Money. https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Das ARD Wirtschaftsmagazin Plusminus hat das Thema aufgegriffen und schildert exemplarischen einen erstaunlichen Fall.
Der freiberuflich arbeitende Tiefkühlkost-Ausfahrer und Verkäufer wollte seinen monatlichen Kassenbeitrag in Höhe von 486 Euro senken. Sein PKV-Beitrag war in 25 Jahren um 700% gestiegen. Ein Versicherungsmakler versprach beim Wechsel der Versicherung einen monatlichen Beitrag von nur noch 303 Euro. Die neue Versicherung kündigte nach einiger Zeit. Durch den Versicherungswechsel war die Altersrückstellung in Höhe von 36.000 Euro verloren. Nun ist der Eisverkäufer wieder bei seiner alten Versicherung. Sein neuer Beitrag: 700 Euro pro Monat.

Die Stiftung Warentest schreibt dazu in ihrem letzten PKV-Versicherungsvergleich:
„Angestellte und Selbständige sollten sich hingegen zweimal überlegen, ob sie sich die Beiträge in der privaten Versicherung auf Dauer leisten können. Wer mit Mitte 30 einsteigt, muss damit rechnen, dass er bei Renteneintritt mindestens das Dreifache des Beitrags zahlt, der beim Abschluss der Versicherung fällig war.“ Ein deutlicher Ratschlag für Berufsanfänger. Wobei eine Beitragssteigerung um das Dreifache noch ziemlich moderat erscheint. Der exemplarische Fall aus dem ARD Wirtschaftsmagazin zeigt eine Steigerung der Beiträge um 700%. – Innerhalb von nur 25 Jahren.
Und hier geht’s zum Video des ARD Wirtschaftsmagazins Plusminus.

Gute Aussichten für IT-Freelancer im deutschen Maschinenbau

Gute Aussichten im Maschinenbau. CC-Foto von Jumanji Solar. https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Gute Aussichten im Maschinenbau. CC-Foto von Jumanji Solar. https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Maschinenbau ist seit jeher eine Top-Branche für IT-Freelancer. In Frankfurt fand heute die Jahrespressekonferenz des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) statt. Für den Freelancer-Blog eine gute Gelegenheit zu erfahren, wie der Verband die Zukunftsaussichten einschätzt. Schließlich findet „Industrie 4.0“, eines der großen IT- Zukunftsthemen, maßgeblich in dieser Branche statt.

Gleich vorweg das Fazit des Verbandspräsidenten Dr. Festge. Er prognostizierte: „Ich glaube, dass der Maschinenbau für die nächsten 20 Jahre weltweit eine glänzende Zukunft vor sich hat.“ – Hat man von Repräsentanten der deutschen Wirtschaft jemals eine derart positive Langzeitprognose gehört? Uns fällt jedenfalls nichts vergleichbares ein.

Einige negative Dinge wusste Festge aber doch zu berichten. Das Russlandgeschäft ist um 16% eingebrochen. Die Sanktionen zeigen Wirkung; besonders auch am Standort Deutschland. Auch sei schon erkennbar, dass andere Länder ihre Chance nutzen und ihr Russlandgeschäft ausbauen. Was Putin immer wieder behauptete, scheint sich zu bewahrheiten. Können russische Unternehmen wegen der Sanktionen keine deutschen Maschinen einkaufen, suchen sie eben in China, Japan und Südkorea. Als besonders ärgerliches Beispiel für einen Profiteur der Sanktionen nannte Festge die Schweiz. Nicht weil deren Russlandgeschäft so groß sei, sondern weil sie eben so nahe vor der Tür liegt und aufzeigt, dass einheitliches Handeln nicht einmal in Europa möglich sei.

Fazit aus der Sicht von Freelancern. Der Maschinenbau hat „eine glänzende Zukunft“. Industrie 4.0 hat das Potenzial Generationen von Freiberuflen aus den Bereichen IT und Engineering zu beschäftigen. Übrigens: Industrie 4.0 scheint eine deutsche Erfolgsstory zu werden. Auch international hat sich für diesen Begriff die deutsche Aussprache etabliert.

IT-Freelancer Stammtisch: Fachkräftemangel.

A: Sag mal, – haben wir in der IT eigentlich Fachkräftemangel oder nicht?
B: Natürlich haben wir Fachkräftemangel. Mein letzter Projektleiter hat händeringend nach einem Freelancer mit ca. 5 Jahren Erfahrung in C++ gesucht. Stundensatz war 38 Euro. Meinst Du es hat sich jemand gemeldet? Natürlich nicht. Nicht einmal ein Vermittler konnte liefern. Also haben wir Fachkräftemangel. – q.e.d.

Vorsicht: officedirectstore.com tarnt Angebot als Rechnung.

Manchmal liegt die betrügerische Post nicht wie gewohnt im Email-Postfach, sondern ganz herkömmlich im Briefkasten. Aktuell berichten einige Freelancer-Kollegen über dubiose Schreiben einer Firma Officedirectstore.com. Im Briefkopf nennt man sich OfficeDirect. Die Ähnlichkeit mit dem Tinten- und Tonerversender OfficeDirect.de ist offenbar beabsichtigt.

Die Schreiben sind in englischer Sprache verfasst und erwecken den Eindruck einer Rechnung. Der Rechnungsbetrag lautet auf 580 Euro. Erst im Kleingedruckten erkennt man, dass es sich um ein „Angebot“ handelt. Diese Masche kennt man auch von Adress- und Branchenbuch Betrügern.

Ein Blick auf die Homepage von officedirectstore.com zeigt die erstaunliche Internationalität des Unternehmens:
Firmensitz in Riga – Litauen
Firmenzentrale in Belize
Rechnungsversand aus Barcelona

OfficeDirect_Betrug

Arbeiten wann und wo man will. Microsoft schafft die Büro-Anwesenheitspflicht ab.

Feste Arbeitszeiten hat Microsoft schon 1998 abgeschafft. „Vertrauensarbeitszeit“ nannte man das damalige Modell. Jetzt hat Microsoft auch die Büro-Anwesenheitspflicht abgeschafft. „Vertrauensarbeitsort“ heißt das in der neuen Betriebsvereinbarung. Den Mitarbeitern bleibt es selbst überlassen, ob sie von zu Hause, unterwegs oder im Firmenbüro arbeiten. Nur das Arbeitsergebnis würde zählen. Die neue Devise lautet dann auch ganz passend: „Arbeitet wo und wann ihr wollt.“ Die neue Freizügigkeit gilt für alle Beschäftigten der Microsoft Deutschland GmbH.

Microsoft Deutschland-Zentrale in Unterschleißheim. CC-Foto von teezeh. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Microsoft Deutschland-Zentrale in Unterschleißheim. CC-Foto von teezeh. https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Unterdessen wird spekuliert, ob es Zusammenhänge zwischen Microsofts Umzug von Unterschleißheim nach München und Äußerungen des neuen Münchener Oberbürgermeisters gibt. Der hatte angedeutet, dass es Überlegungen gibt, die ca. 15.000 Computerarbeitsplätze der Stadt München künftig wieder mit Windows Betriebssystemen auszustatten.